Militär übt Angriff von Anti WEF Demonstranten in Davos

Gina Krückl
Gina Krückl

Prättigau,

Die Schweizer Armee bereitet sich auf mögliche Attacken von Anti-WEF-Demonstranten in Davos vor – und probt den Ernstfall.

Soldaten bauen einen Zaun um das Gelände des Wef.
Die Militär-Übung für das Wef wird von der Gsoa kritisiert. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kommende Woche steigt das WEF in Davos.
  • Die Armee bereitet sich auf mögliche Angriffe durch Gegendemonstranten vor.

Kurz vor Beginn des Weltwirtschaftsforums Wef bereitet sich Davos auf die Ankunft von Wirtschaftsfachleuten und Staatschef aus aller Welt vor. Auch das Militär ist vor Ort – und probt einen Angriff von Anti-WEF-Demonstranten.

Die Behörden erlaubten dieses Jahr vorerst eine Demonstration der Jungsozialisten (Juso). Die Beteuerungen der Juso, friedlich Demonstrieren zu wollen, reichen der Armee nicht. Darum probte das Militär den Ernstfall: Soldaten in schwarzen Regenjacken und Helmen attackierten in der Übung mit Schlagstöcken und Megafonen bewaffnet einen Wachposten. Mithilfe von Matratzen versuchten sie laut der «Schweiz am Wochenende», die Absperrungen zu überwinden.

Fliegende Flaschen und Böller

«Unter lautem Geschrei stürmt eine Gruppe Demonstranten auf die anwesende Wache los, Flaschen kommen geflogen, Böller werden gezündet. Nur der montierte Zaun und ein Gittertor stehen noch zwischen den Chaoten und den Truppen. Keine angenehme Situation für die Soldaten, welche nun das Wissen aus der Theorie plötzlich in der Praxis anwenden müssen», schreibt die Armee in einem Artikel auf ihrer Website.

Nach der Absage von Donald Trump, Emmanuel Macron und Theresa May dürfte das diesjährige WEF aber deutlich ruhiger ausfallen als letztes Jahr.

«Nicht die Aufgabe der Armee»

Von seiten der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (Gsoa) hagelt es aber Kritik für die Übung. «Der Einsatz gegen Demonstrierende ist schlicht und einfach nicht die Aufgabe der Armee», sagt GSoA-Sekretär Lewin Lampert.

Per Bundesratsentscheid darf die Armee am WEF zwar «keinen Ordnungsdienst» leisten. Sollten sich Demonstranten aber einem vom Militär bewachten Ort nähern, können Zusammenstösse nicht ausgeschlossen werden. Deswegen wurden die einzusetzenden Soldaten «hinsichtlich einer deeskalierenden und verhältnismässigen Reaktion» geschult und sensibilisiert, schreibt die Armee in einer Stellungnahme.

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