Millionen-Goldschmuggel in die Schweiz aufgeflogen

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Bern,

Ein Schmugglerring, der tonnenweise Gold von Italien in die Schweiz schaffte, wurde zerschlagen.

Goldpreis
Ungefähr sieben Tonnen Gold sollen durch Schmuggler in die Schweiz gelangt sein – als Platten, Barren sowie Münzen. (Symbolbild) - Sven Hoppe/dpa

Behörden haben einen millionenschweren Goldschmuggel von Italien in die Schweiz aufgedeckt und einen Schmugglerring zerschlagen. Gegen einen 65-jährigen Italiener, der an der Spitze des Rings gestanden haben soll, wurde Anklage erhoben, unter anderem wegen Abgabebetrugs und Steuerhinterziehung.

Mitarbeitenden des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) sei es mit den deutschen, italienischen und liechtensteinischen Strafverfolgungsbehörden gelungen, die Schmuggelorganisation zu zerschlagen. Das Gold wurde gemäss den Angaben in Italien aufgekauft.

Von 2016 bis 2021 wurde das Gold von Kurieren in die Schweiz geschmuggelt. In eigens dafür geschaffenen Verstecken in Fahrzeugen befand sich das Edelmetall zum Beispiel im Tank oder im Armaturenbrett.

Sieben Tonnen illegal eingeführtes Gold

Ungefähr sieben Tonnen Gold sollen so in die Schweiz gelangt sein – als Platten, Barren sowie Münzen. Das wertvolle Gut ging dann an Firmen mit Verbindung zur Organisation weiter.

Das BAZG berichtet über fiktive Unterlagen für Buchhaltungszwecke dieser Firmen: Sie sollten helfen, die illegale Herkunft des Metalls zu verschleiern. Der Erlös aus dem Verkauf ging zurück nach Italien, um weiteres Gold zu kaufen.

Systematischer Schmuggel aufgedeckt

Dank des nicht den handelsüblichen und anerkannten Praktiken entsprechenden Vorgehens der Abnehmerfirmen konnten die Behörden den systematischen Schmuggel nachweisen. Etwa wurden hohe Goldmengen umgeschlagen und das Gold in privaten und nicht in Firmenfahrzeugen transportiert. Und es wurde stets bar bezahlt.

Das BAZG erhob beim kantonalen Strafgericht Tessin Anklage gegen einen 65-jährigen Italiener. Der Mann, der in Italien lebt, soll an der Spitze des Schmugglerrings gestanden haben. Er wird des qualifizierten Abgabebetrugs, der qualifizierten Hinterziehung der Mehrwertsteuer sowie wegen Verstössen gegen das Zoll- und das Edelmetallkontrollgesetz beschuldigt.

Schwere Vorwürfe gegen Hauptverdächtigen

Abgaben von rund 25 Millionen Franken wurden insgesamt hinterzogen. Die italienischen Vorschriften für den Edelmetallhandel und abgaberechtliche Bestimmungen seien umgangen worden, so das BAZG. Und bei der Einfuhr in die Schweiz hätte das Gold beim Zoll angemeldet und die Einfuhrabgabe bezahlt werden müssen.

Für den Mann gelte die Unschuldsvermutung, hielt das BAZG fest. Es beantragte mit der Anklage eine mindestens dreijährige Freiheitsstrafe sowie eine Busse von 500'000 Franken. Ausserdem soll der Italiener mindestens für zehn Jahre nicht mehr in die Schweiz einreisen dürfen.

Kommentare

User #2939 (nicht angemeldet)

Auf Gold gibt es in der Schweiz keine Mehrwertsteuer. So handhaben es die meisten Länder weltweit.

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