Millionen-Miete: Kolumbiens Präsident Petro in der Kritik

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Prättigau,

Kontroverse um exorbitante Mieten während des WEF in Kolumbien.

Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro (in der Mitte) am Sonntag bei der Amtseinführung des Präsidenten von Guatemala.
Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro (in der Mitte) am Sonntag bei der Amtseinführung des Präsidenten von Guatemala. - sda - Keystone/AP/MOISES CASTILLO

Die exorbitanten Mieten während des Weltwirtschaftsforums (WEF) haben in Kolumbien eine Kontroverse auf höchster politischer Ebene ausgelöst. Präsident Gustavo Petro rechtfertigte schliesslich die Kosten von einer Million Franken für den Landespavillon in Davos GR.

Das Gebäude an der Promenade in Davos hatte seine Delegation offenbar für rund eine Million Franken während vier Tagen gemietet. Die konservative kolumbianische Abgeordnete und Geschäftsfrau María Fernanda Cabal warf dem Linken Petro vor, Geld zu verschleudern.

«Wie ist das? Petro verbringt seine Zeit damit, schlecht über den Kapitalismus und das Weltwirtschaftsforum in der Schweiz zu reden, aber er gibt 4588 Millionen Pesos aus, um ein Haus in der Schweiz für vier Tage zu mieten», schrieb sie auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter).

Petros Reisepläne trotz Kontroversen

Petro erklärte schliesslich ebenfalls auf X, dass das Haus nicht für ihn sondern «für den Tourismus in Kolumbien» bestimmt sei. Die öffentliche Ausstellung in Davos werde von Tausenden Journalisten, hochrangigen Personen und den reichsten Persönlichkeiten der Welt gesehen, schrieb er.

Zunächst hatte es geheissen, Petro sage seine Reise in die Schweiz ab, weil es bei der Amtseinführungszeremonie seines guatemaltekischen Amtskollegen zu einer zehnstündigen Verzögerung gekommen war und die Reise darum auf der Kippe gestanden sei. Petro bekräftigte später aber, dass er trotzdem in den Bündner Ferienort reisen werde – und nachher weiter zu Papst Franziskus im Vatikan.

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Ursprünglich war das Land von einer Vielzahl indigener Völker bewohnt. Ab 1510 wurde es von Europäern besiedelt und mit der Zeit von Spanien kolonialisiert. In der Kolonialzeit war Kolumbien zuletzt Teil des spanischen Vizekönigreichs Neugranada. 1810 erlangte dieses seine Unabhängigkeit von Spanien. Die Demokratie in Kolumbien gilt schon lange als angeschlagen und leidet seit Mitte des 20. Jahrhunderts unter bewaffneten Konflikten. Bei der Präsidentschaftswahl 2022 wurde mit Gustavo Petro zum ersten Mal in der republikanischen Geschichte Kolumbiens ein Linker zum Präsidenten des Landes gewählt, seither hat sich die Lage bezüglich Demokratie und Menschenrechte wieder verbessert.

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