Missbrauchsskandal: Sexkurse für Priester und Seelsorger

Der Missbrauchskandal in der katholischen Kirche sorgt seit Wochen für rote Köpfe. Nun fordert ein Fachgremium Präventionskurse für die Priester und Seelsorger.

Bischöfe beten im Rahmen einer Sonderaudienz von Past Franziskus mit Ministranten auf dem Petersplatz.
Bischöfe beten im Rahmen einer Sonderaudienz von Past Franziskus mit Ministranten auf dem Petersplatz. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche zieht seit Wochen weite Kreise.
  • Ein Fachgremium fordert nun Präventionsmassnahmen und Kurse für Priester.
  • Dabei soll etwa geklärt werden, wie diese trotz Zölibat mit ihrer Sexualität umgehen.

Seit mehreren Wochen wird über den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche diskutiert. Dabei häufen sich die Vorwürfe und Anschuldigungen immer weiter an. Erst vor einigen Tagen äusserte sich Papst Franziskus zum Skandal und verurteilte den Missbrauch an Minderjährigen durch Geistliche. Er gab zu, dass es kirchliche Autoritäten versäumt hätten, «mit diesen abscheulichen Verbrechen angemessen umzugehen».

Wie die «SonntagsZeitung» berichtet, hat die Zahl der Übergriffe auch in der Schweiz stark zugenommen. Ab Montag will man sich darum an der Bischofskonferenz in St. Gallen mit dem Thema der Meldepflicht für Übergriffe befassen.

Präventionsmassnahmen und Kurse

Ein bischöfliches Fachgremium fordert nun Präventionsmassnahmen und Kurse, die die Kirchenleuten durchlaufen müssen. Künftig soll die Missbrauchsbekämpfung stärker in die Aus- und Weiterbildung einfliessen. Die Präventionskurse wären dabei vor allem obligatorisch für Priester und Laienseelsorger.

Giorgio Prestele, Präsident des Fachgremiums, erklärt gegenüber der Zeitung: «Ich kann mir auch vorstellen, dass Priester und Laientheologen vor der Anstellung ein Assessment durchlaufen müssten, in dem evaluiert wird, wie sie sich mit dem Thema der eigenen Sexualität auseinandersetzen.»

Auch später soll in WK-Kursen besprochen werden, wie sie trotz Zölibat mit der eigenen Sexualität umgehen. Zudem werden die Anwärter vermehrt psychologisch betreut. Es soll schliesslich auch geklärt werden, warum sie überhaupt Priester werden wollten.

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