Schweizer Muslime haben am Samstag an einer «Landsgemeinde» in Biel über ihre Rolle in der Gesellschaft diskutiert. Zum Abschluss der Veranstaltung verabschiedeten die Anwesenden eine Charta über die Rechte und Pflichten der Muslime in der Schweiz.
Schweizer Muslime verabschieden «Charta über die Rechte und Pflichten der Muslime in der Schweiz». (Symbolbild)
Schweizer Muslime verabschieden «Charta über die Rechte und Pflichten der Muslime in der Schweiz». (Symbolbild) - Keystone

Schweizer Muslime haben am Samstag an in Biel über ihre Rolle in der Gesellschaft diskutiert. Initiiert wurde die Aktion vom Bieler SP-Kantonsrat und Journalist Mohamed Hamdaoui. Er hatte die «Landsgemeinde» zusammen mit zwei Mitgliedern der Vereinigung «Tasamouh» in Leben gerufen. Diese Organisation ist im Bereich der Prävention vor Radikalisierung tätig.

«An erster Stelle sind wir alle Bürger, die Religion hat damit nichts zu tun»

Gemäss Hamdaoui richtete sich der Anlass gegen Extremisten auf beiden Seiten: Gegen rechte Parteien wie auch gegen radikale Muslime. Sie hätten genug davon, von der politischen Rechten instrumentalisiert, mit Extremisten in einen Topf geworfen und von Personen vertreten zu werden, mit denen sie nichts gemeinsam hätten, sagte Hamdaoui. «An erster Stelle sind wir alle Bürger, die Religion hat damit nichts zu tun. Wir sind hier, um am sozialen Leben teilzunehmen», sagte Naïma Serroukh.

Höhepunkt der Veranstaltung war die Ausarbeitung und die Verabschiedung einer Charta der muslimischen Bürgerinnen und Bürger der Schweiz. In dem Text geht es darum, jeglichen religiösen, politischen und interkulturellen Extremismus zurückzuweisen. Er ruft weiter dazu auf, den Dialog zu verstärken und die religiösen Besonderheiten zu respektieren.

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Muslime haben am Samstag an einer «Landsgemeinde» in Biel über ihre Rolle in der Gesellschaft diskutiert.
  • Zum Abschluss der Veranstaltung verabschiedeten die Anwesenden eine Charta über die Rechte und Pflichten der Muslime in der Schweiz.
  • In dem Text geht es auch darum, jeglichen religiösen, politischen und interkulturellen Extremismus zurückzuweisen.
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Rund 60 Personen aus Politik und muslimischen Organisationen

Rund 60 Personen aus Politik und muslimischen Organisationen beteiligten sich an der Diskussion. Eingeladen war unter anderem auch der Nationalrat Manfred Bühler (SVP/BE), Nationalrätin Ada Marra (SP/VD) und Niels Rosselet-Christ, SVP-Abgeordneter im Neuenburger Grossen Rat. Die anwesenden Politiker begrüssten die Initiative.

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