Nach Mädchen-Tod in Belp BE: Hier ist Kopfverletzungs-Gefahr hoch
Eine Mädchen (†13) starb, nachdem sie in Belp BE in der Trampolinhalle Bouncelab auf den Kopf gefallen war. Wie gefährlich sind Kopfverletzungen?
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mädchen ist am Sonntag vor einer Woche in einer Trampolinhalle in Belp BE gestürzt.
- Fünf Tage später erlag die 13-Jährige im Spital ihren schweren Kopfverletzungen.
- Solche Verletzungen sind von aussen oft schwierig einzuschätzen.
Am Sonntag vor einer Woche spielte sich in der Trampolinhalle Bouncelab in Belp BE eine Tragödie ab: Ein 13-jähriges Mädchen verletzte sich bei einem Purzelbaum schwer und starb fünf Tage später im Spital.
Dieser tragische Unfall zeigt: Kopfverletzungen können sehr gefährlich sein. Denn: Lebensbedrohliche Gehirnschädigungen sind von aussen schwierig einzuschätzen. Sie dürfen keineswegs unterschätzt werden.
Achtung bei Übelkeit, Bewusstlosigkeit und Sprachproblemen
Kopfverletzungen mit Hirnbeteiligung verursachen etwa Seh-, Koordinations- oder Orientierungsstörungen. Ausserdem können Sprachprobleme, Übelkeit, Erinnerungslücken, Krampfanfälle und Bewusstlosigkeit auftreten. Bei Bewusstlosigkeit aufgrund von Kopfverletzungen besteht akute Lebensgefahr.
Eine zügig eingeleitete Behandlung im Spital ist deshalb notwendig. Gerade die ersten Stunden nach der Entstehung der Verletzung sind entscheidend. Die Heilung kann je nach Schwere der Verletzung bis zu mehreren Jahren dauern, wie der «Beobachter Gesundheit» schreibt.
Im Verkehr, im Haushalt – oder beim Sport
Besonders häufig entstehen diese Kopfverletzungen bei Verkehrsunfällen, im Haushalt oder beim Sport. Sportler können sich vor allem durch Stürze, etwa beim Velofahren, Reiten, Skifahren, Inlineskating oder Turnen verletzten.
Auch bei Kontaktsportarten wie Boxen, Fussball, Handball oder Eishockey besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko.
Pro Jahr 90'000 Kopfverletzungen
Laut dem «Beobachter» kommt es bei etwa 13 Prozent aller Sportunfälle zu allgemeinen Kopfverletzungen. Die Suva erfasst jährlich 90'000 Kopfverletzungen in der Schweiz. Einige Betroffene kommen dank Schutzmassnahmen wie Helme nur mit einigen Schrammen und dem Schrecken davon.
Ein wichtiger Schutzfaktor ist auch die Zusammensetzung des Schädels. Holger Schmidt, Leiter Fachgruppe Neurologie bei der Suva erklärt: «Einerseits wird das Gehirn durch den Liquor, die Hirnflüssigkeit, geschützt, die wie eine Art Stossdämpfer wirkt. Andererseits bietet die harte Knochenschale des Schädels einen gewissen Schutz bei Alltagseinwirkungen wie Stürzen.»
Wie schwer eine Verletzung sei, hänge unter anderem vom Impuls, der Dauer der Krafteinwirkung und dem Einwirkungswinkel ab, so Schmidt auf der Suva-Website.