In Deutschland ist eine 28-Jährige gestorben, nachdem sie einen Knollenblätterpilz gegessen hatte. Auch in der Schweiz kommen diese Pilze zurzeit häufig vor.
Knollenblätterpilz.
Der Knollenblätterpilz ist giftig und leicht zu verwechseln mit dem Champignon. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine 28-jährige Deutsche starb, weil sie einen giftigen Pilz gesammelt und gegessen hatte.
  • Auch in der Schweiz hat es zurzeit besonders viele dieser Knollenblätterpilze.
  • Gefährlich: Die giftigen Pilze sehen den Champignons sehr ähnlich.
Ad

Weil es in den letzten Wochen so viel geregnet hat, ist die Pilzsaison in der Schweiz zurzeit noch in vollem Gang. Doch diese kann verhängnisvoll enden.

In Deutschland hat die Laien-Pilzsuche nun ein Todesopfer gefordert: Eine 28-Jährige in Nordrhein-Westfalen starb, nachdem sie einen Knollenblätterpilz gegessen hatte.

Die junge Frau hatte den Todespilz selber im Wald gepflückt und mit einem Speisepilz verwechselt - mit verheerenden Folgen, wie der «Spiegel» schreibt.

Sieht aus wie ein Champignon

Auch in den Schweizer Wäldern besteht akute Verwechslungsgefahr. «Der Knollenblätterpilz kommt bei uns zurzeit sehr häufig vor», erklärt Pilzkontrolleur Patrick Bächler. Er werde von Laien oft mit dem Champignon oder dem Grünen Täubling verwechselt - beides Speisepilze.

Jeder gesammelte Pilz sollte in die Pilzkontrolle gebracht werden. - Keystone

«Neun von zehn der schweren Vergiftungsfälle passieren wegen des Knollenblätterpilzes», erklärt der Pilzfachmann.

Der Knollenblätterpilz ist ein Amatoxin-haltiger Pilz, der Leber und Niere angreift. «Weder stundenlanges kochen, eingefrieren noch trocknen bringt das Gift aus dem Pilz raus», erklärt Patrick Bächler. 50 Gramm Frischpilz reichen aus für eine «Todes-Dosis».

Immer weniger Kontrollstellen

Bächler appelliert deshalb daran, alle Pilze vor dem Verzehr bei einem Fachmann kontrollieren zu lassen. Das Problem: In der Schweiz gibt es immer weniger Kontrollstellen. 350 gibt es noch, und die Zahl sinkt stetig. Pro Jahr verschwinden 20 bis 30 Kontrollstellen.

Marionna Schlatter, Mediensprecherin von VAPKO über den Mangel von Pilzkontrollstellen. - Nau

Gleichzeitig streifen immer mehr Pilzsammler durch die Schweizer Wälder. Deshalb steigen auch die Vergiftungszahlen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Spiegel