Nachrichtendienst zählt 48 terroristische Gefährder

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Bern,

Der Nachrichtendienst des Bundes erfasst eine steigende Anzahl von Personen, die als Bedrohung für die Sicherheit gelten.

Nachrichtendienst des Bundes Cybersicherheit
Laut Nachrichtendienst gefährden aktuell 48 Personen die Sicherheit der Schweiz. (Archivbild) - keystone

Nach Einschätzung des Nachrichtendienstes des Bundes geht derzeit von 48 Personen eine Gefährdung für die innere oder äussere Sicherheit der Schweiz aus. Das ist eine Person mehr als im vergangenen Mai. Im Rahmen der Terrorismusabwehr erfasst der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) sowohl Dschihadisten als auch Personen, die andere Formen des Terrorismus unterstützen, wie er am Freitag in einer Mitteilung schrieb.

Unter die Definition einer «Risikoperson», wie sie der NDB verwendet, fallen auch Menschen, die zu Terrorismus aufrufen. Welche Kriterien der NDB bei der Erfassung genau anwendet, teilte er allerdings nicht mit. Er sprach im Communiqué lediglich von einer «Kombination sehr präziser Kriterien». Dabei sei ein «konkreter Gewaltbezug» ausschlaggebend.

Präventive Massnahmen und Zusammenarbeit mit Behörden

Alle Risikopersonen würden laufend dem Bundesamt für Polizei und der Bundesanwaltschaft gemeldet, hiess es weiter. Der NDB bearbeite die Fälle zusammen mit den Kantonen und treffe präventive Massnahmen.

Der Nachrichtendienst informierte am Freitag auch über seine Erkenntnisse zu dschihadistischen Aktivitäten im Internet. Seit Mai verzeichnete er in diesem Bereich einen Anstieg. Die Zahl der auffälligen Nutzer, die entsprechendes Gedankengut verbreitet oder sich mit Gleichgesinnten im In- und Ausland vernetzt haben, nahm demnach seither von 822 auf 862 Personen zu.

Dschihadistische Aktivitäten im Internet nehmen zu

In der Statistik enthalten sind alle Nutzer, die seit 2012 in diesem Zusammenhang identifiziert wurden. Seit 2001 registrierte der NDB zudem nach eigenen Angaben 92 Personen, die aus der Schweiz in Konfliktgebiete reisten. Dies, um sich dort islamistischen Terrorgruppen anzuschliessen.

32 dieser Personen sind in der Zwischenzeit gestorben. 16 sind in die Schweiz zurückgekehrt. Unter den 92 Fällen seien 30 Schweizer Staatsangehörige, darunter 15 Doppelbürger, so der NDB.

Kommentare

User #1479 (nicht angemeldet)

Und die tatsächlichen Zahlen liegen vermutlich im vierstelligen Bereich...

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