Nagra-Vorschläge bilden Grundlage für Zusammenarbeit mit Regionen
Die nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle erwartet die Stellungsnahme der Regionen bis 2021.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz muss radioaktiver Abfall in geologischen Tiefenlagern entsorgt werden.
- Nagra erarbeitet mit Standortregionen die Oberflächeninfrastruktur.
- Sie wollen mit Region und Kanton zusammenarbeiten.
Wo werden dereinst welche Gebäude und Zugänge für ein geologisches Tiefenlager gebaut? Diese Fragen klärt die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle gemeinsam mit den potenziellen Standortregionen. Die Nagra hat dazu nun Vorschläge präsentiert, welche als eine Diskussionsgrundlage für die weitere Zusammenarbeit mit den Regionen dienen .
Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle organisiert
In der Schweiz müssen radioaktive Abfälle laut dem Kernenergiegesetz in einem geologischen Tiefenlager entsorgt werden. Für Bau und Betrieb des Lagers braucht es auch Anlagen an der Erdoberfläche. Wo welche Elemente dieser Oberflächeninfrastruktur zu stehen kommen, erarbeitet die Nagra gemeinsam mit den potenziellen Standortregionen.
Lagerungsorte und Infrastruktur
In der zweiten Etappe des dreiteiligen, vom Bund geführten Sachplanverfahrens, wurde der ungefähre Ort für die Oberflächenanlage bestimmt. Von dort aus werden die radioaktiven Abfälle über den Hauptzugang ins Tiefenlager transportiert.
In der laufenden dritten Etappe geht es nun darum, die Oberflächeninfrastruktur gemeinsam mit den Standortregionen weiterzuentwickeln. Zu dieser Infrastruktur gehören neben der Oberflächenanlage insbesondere auch die Betriebs- und Lüftungsschächte. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle hat für jede der drei potenziellen Standortregionen zwei bis vier Vorschläge ausgearbeitet.
Diese zeigen, wo die verschiedenen Elemente der Infrastruktur platziert werden könnten. Die Vorschläge bauen auf der bisherigen Zusammenarbeit mit den Regionen auf.
«Unsere Vorschläge bilden eine weitere Grundlage für die Zusammenarbeit mit den Regionen und Kantonen», erklärt Markus Fritschi. Er ist Bereichsleiter der Zusammenarbeit Sachplan & Öffentlichkeitsarbeit bei der Nagra. Die Regionen könnten nun diskutieren, welche Variante sich aus ihrer Sicht am besten in die Region einfügt.
Nagra kommuniziert Standortregion
Die Stellungnahmen der Regionen werden bis Anfang 2021 erwartet. Diese Stellungnahmen bilden eine Basis für die weitere Konkretisierung der Projekte durch die Nagra. Voraussichtlich im Jahr 2022 wird die Nagra kommunizieren, welche Standortregion ihrer Ansicht nach am besten geeignet ist für ein Tiefenlager.
Bis 2024 will die Nagra in Zusammenarbeit mit der entsprechenden Region diese Konkretisierung vornehmen und ein Rahmenbewilligungsgesuch ausarbeiten und einreichen.