Nationale Inklusions-Initiative fordert mehr Teilhabe
Behinderte Menschen wollen mehr politische Partizipation und mehr Selbstbestimmung. Dabei helfen soll ihnen eine nationale Inklusions-Initiative.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwoch forderten Behinderte vor dem Bundeshaus mehr Teilhabe.
- Nun soll zu diesem Zweck eine Inklusions-Initiative lanciert werden.
- Die Behindertenorganisationen stellen der Schweiz ein schlechtes Zeugnis aus.
Menschen mit Behinderungen haben am Mittwoch vor dem Bundeshaus in Bern mehr politische Partizipation und ein selbstbestimmtes Leben gefordert. Sie wollen ihre Rechte mit einer neuen nationalen Inklusions-Initiative durchsetzen.
Die Schweiz hat sich mit der Ratifizierung der Uno-Behindertenrechtskonvention zu Folgendem verpflichtet: Menschen mit Behinderungen muss ein selbstbestimmtes Leben, Teilhabe und Inklusion garantiert werden.
Dieser Verpflichtung sei die Schweiz bisher ungenügend nachgekommen, stellen die Behindertenorganisationen fest.
Mehr Ressourcen für Behinderte
Vor zehn Jahren wurde ein in den Augen der Behindertenorganisationen minimalistischer IV-Assistenzbeitrag eingeführt. Nun stellten Menschen mit Behinderungen ihre eidgenössische Volksinitiative vor. Sie fordert, dass Menschen mit Behinderungen mehr personelle und technische Ressourcen erhalten. Dies, um sich mittels Assistenz vollumfänglich und selbstbestimmt in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur einbringen zu können.
Laut Islam Alijaj, dem Mitinitiator der Initiative und Präsident des Vereins Tatkraft, geht es um echte Teilhabe. Auch echter Respekt und echte Wahlmöglichkeiten sollen geboten werden. Der Vater zweiter Kinder hat Cerebralparese und sitzt im Rollstuhl.
Als weitere Organisationen hinter der Initiative stehen der Gehörlosenbund und der Blinden- und Sehbehindertenverband. Ebenfalls mit dabei sind der Dachverband der Behindertenorganisationen Schweiz Inclusion Handicap und der Verein «Mensch zuerst».