Nau erklärt Ostern: Palmsonntag und Karwoche
Die Palmwedel
Laut Kirchen-Kalender haben die Feierlichkeiten zum Osterfest – übrigens dem höchsten kirchlichen Feiertag – sogar bereits begonnen. Der gestrige Palmsonntag nämlich hat die Karwoche eingeläutet. Doch was hat es mit Palmsonntag und Karwoche überhaupt auf sich?
Das Jerusalem aus der Zeit von Jesus unterstand römischer Herrschaft. Für die Römer war der Palmwedel ein Sinnbild für Sieg und Leben und als Zeichen ihrer Gottheit Apollon heilig.
Dass die Juden den Weg ihres Wanderpredigers – in den Augen des römischen Statthalters Pontius Pilatus ein gefährlicher Unruhestifter – mit Palmwedeln auslegten, sorgte bei den Römern für grossen Unmut. Doch vorerst liessen sie den Juden in Ruhe.
Wehklagen und Stille
Die Schoggihasen stehen längst in Reih und Glied, langsam geht es auch ans Eierfärben: Ostern steht vor der Tür.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche. Die christliche Trauerwoche vor Ostern.
- «Kar-» leitet sich vom Althochdeutschen «Chara» oder «Kara» ab, was «Wehklagen» oder «Trauern» bedeutet.
Das Pessach-Fest
«Vorerst», denn Jesus sonntäglicher Einmarsch in Jerusalem brachte einen Plan ins Rollen, der ihn fünf Tage später ans Kreuz nageln würde. Mit dem Palmsonntag beginnt darum die Karwoche.
Drehen wir das Rad der Zeit zurück: Vor 2000 Jahren ritt ein jüdischer Wanderprediger auf einer Eseldame Richtung Jerusalem. Hier wollte er gemeinsam mit seinen zwölf Gefolgsleuten Pessach feiern. Zu Pessach gedenkt das jüdische Volk seiner Befreiung aus der ägyptischen Gefangenschaft.
Kar-bitte? Abgeleitet vom althochdeutschen «Chara» oder «Kara» steht das Wort für Wehklagen. Denn die Woche vor Ostern ist für gläubige Christen eine Trauerwoche. Manche sprechen denn auch von der Stillen Woche.
Sein Name eilte dem Wanderprediger voraus: Jesus von Nazarath, oder Jesus Christus nannten ihn die Juden Jerusalems und legten Palmwedel auf die Strasse, um seine Ankunft zu feiern.