Neue Ausstellung im Zentrum Paul Klee lässt den Boden erklingen
Das Wichtigste in Kürze
- Im Zentrum Paul Klee wurde am Mittwoch die Kunstinstallation «Sounding Soil» vorgestellt.
- Es ist eine Weltpremiere, dass die Töne des Bodens für das breite Publikum hörbar sind.
- Ziel ist es, auf das komplexe Ökosystem aufmerksam zu machen.
Wie tönt es, wenn Bodentiere kommunizieren? Klingt ein ökologisch gepflegter Boden anders als ein intensiv bewirtschafteter? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Klangkünstler, Forscher und Komponist Marcus Maeder. Mit seiner Kunstinstallation «Sounding Soil» findet im Zentrum Paul Klee eine Weltpremiere statt: Geräusche von Pflanzen, Insekten und anderen Bodenlebewesen werden für das breite Publikum zum ersten Mal erlebbar.
Wichtig für Mensch und Wissenschaft
Doch weshalb ist es überhaupt wichtig zu wissen, wie der Boden klingt? Marcus Maeder hat dafür zwei Gründe: «Einerseits ist es wissenschaftlich wichtig. Die Biodiversität akustisch zu messen ist sehr viel einfacher, als Bodenproben zu machen und diese ins Labor zu senden.»
Andererseits sei es auch gesellschaftlich bedeutungsvoll, so Marcus Maeder, dass die Menschen wissen, wie der Boden klingw. «So merken die Leute, dass der Boden nicht einfach eine tote Materie ist, und dass eine gewisse Sensibilität notwendig ist.»
Naturwissenschaft im Kulturmuseum
Dass bei monokulturen Böden praktisch keine Geräusche vorhanden sind, überrascht Marcus Maeder nicht. Für ihn ist es viel mehr schön zu sehen, dass künstlerisch sehr viel gemacht werden kann. «Unser Hörsinn ist ein Sinn, der sehr emotional ist und deshalb glaube ich, dass wir die Leute mit einer künstlerischen Art und Weise viel besser erreichen können, als mit trockenen wissenschaftlichen Fakten.»