Neue Tunnels im Raum Biel hätten hohe Kosten und geringen Nutzen
Neue Tunnelumfahrungen in Biel würden hohe Kosten verursachen und wenig Entlastung bieten.

Neue Tunnelumfahrungen würden der verkehrsgeplagten Region Biel wenig bringen, aber hohe Kosten verursachen. Zu diesem Schluss kommt die Gesamtmobilitätsstudie Biel/Bienne West, wie die zuständige Projektorganisation am Montag mitteilte.
Die Studie ging der Frage nach, wie die Verkehrssituation nach dem Verzicht auf den Autobahn-Westast verbessert werden könnte. Denn die Verkehrsdichte in der Agglomeration Biel ist hoch, und für die Zukunft rechnen die Planer mit noch mehr Verkehr.
Dabei ist es nicht der Durchgangsverkehr, der die grössten Sorgen bereitet. Im erweiterten Agglomerationskern macht er nur rund neun Prozent des motorisierten Individualverkehrs aus.
Tunnelbauten zur Schliessung der Nationalstrassenlücke und ein Porttunnel könnten zwar einen Teil des Durchgangsverkehrs aufnehmen. Doch die Entlastungswirkung wäre insgesamt ungenügend.
Fokus auf alternative Mobilität
Die Autoren der Studie richteten ihren Fokus deshalb verstärkt auf Massnahmen, die Autofahrer zum Umsteigen auf andere Verkehrsmittel bewegen könnten. Dazu gehört beispielsweise ein Ausbau der Velowege. Der Fussverkehr könnte attraktiver gestaltet werden, mit durchgehenden Trottoirs und dem Abbau von Hindernissen.
Der öffentliche Verkehr lasse sich aufwerten mit neuen Direktverbindungen, Verdichtungen beim Fahrplan und kürzeren Fahrzeiten. Zudem sollten Massnahmen an überlasteten Kreuzungen ergriffen werden, um den Verkehr zu verflüssigen.
Die Gesamtmobilitätsstudie geht bis zum 25. April in die öffentliche Mitwirkung, wie die Projektorganisation espace Biel/Bienne. Nidau mitteilte. Diese wurde Anfang 2021 gegründet und soll eine gesamtheitliche Planung im Raum Biel, Nidau, Brügg, Ipsach und Port ermöglichen.