Neues Beratungsprogramm in Berner Kollektivunterkünften hat Erfolg
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) hat ein neues Beratungsprogramm präsentiert, das Geflüchtete bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse unterstützt.

Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) Kanton Bern hat am Dienstag ein neues Beratungsprogramm vorgestellt, das Geflüchteten im Kanton Bern dabei helfen soll, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Eine wissenschaftliche Befragung zeigt die nachhaltige Wirkung des Angebots.
Das Programm «Spirit» wurde vom Universitätsspital Zürich initiiert und wird seit Ende 2023 vom SRK in bernischen Kollektivunterkünften angeboten. Es zielt darauf ab, dass geflüchtete Menschen besser mit den traumatischen Erfahrungen umgehen können, die sie im Herkunftsland oder auf der Flucht gemacht haben.
Dieses Angebot richtet sich an Menschen mit leichter bis moderater psychischer Belastung. Speziell geschulte Personen mit Fluchthintergrund führten bisher über 150 Beratungen durch – immer in der Muttersprache der Klientinnen und Klienten. Am häufigsten wurden die Gespräche in Farsi (Persisch), Türkisch und Arabisch geführt.
Nachhaltige Verbesserungen festgestellt
Von den Teilnehmenden gaben 42 Prozent an, danach keine schwerwiegende Belastung mehr zu verspüren. Auch Symptome wie Angstzustände, depressive Verstimmungen und posttraumatische Belastungsstörungen nahmen im Verlauf der Sitzungen ab.
Diese Verbesserungen blieben laut Untersuchung über einen längeren Zeitraum stabil. Die Intervention zeige damit eine nachhaltige Wirkung, so das SRK.
Finanzierung bis Ende 2025 gesichert
In der Pilotphase wird das Programm auf kantonaler Ebene durch das Staatssekretariat für Migration (SEM) und Stiftungsgelder unterstützt. Diese Finanzierung ist im Kanton Bern bis Ende 2025 gesichert. Das SRK Kanton Bern ist nach eigenen Angaben bestrebt, ein nachhaltiges Finanzierungsmodell zur Weiterführung des Angebots zu finden.