Neumieten stiegen in einem Jahr um 6,3 Prozent

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Bern,

Die Neumieten sind innerhalb eines Jahres so stark gestiegen wie schon lange nicht mehr. Laut einem Experten wird in der Schweiz zu wenig gebaut.

Mieten
Die Mieten in der Schweiz steigen weiter. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Neumieten verzeichneten im vergangenen Jahr einen rekordverdächtigen Anstieg.
  • Der Hauptgrund ist laut einem Raiffeisen-Experten, dass zu wenig gebaut wird.
  • Das Problem könnte sich zudem von den grossen Städten in andere Regionen ausbreiten.

In der Schweiz steigen die Mieten weiterhin an: In den vergangenen Monaten waren es bei den Neumieten durchschnittlich gar 6,3 Prozent! Neumieten sind Mieten, die zwischen Mieter und Vermieter erstmals vereinbart wurden. Also bei einem Einzug – nicht aber eine Mieterhöhung bei bestehendem Vertrag.

Wie SRF unter Berufung auf die Raiffeisenbank berichtet, ist das ein Anstieg wie seit fast 30 Jahren nicht mehr.

Laut Fredy Hasenmaile, Chefökonom bei Raiffeisen Schweiz, liegt das vor allem daran, dass zu wenig gebaut wird. In der «Tagesschau» führt er aus: «Es zeigt sich jetzt, dass sich die Privaten zurückziehen. Offensichtlich ist Bauen zu kompliziert geworden.»

Problem könnte sich auf immer mehr Regionen ausweiten

Die Vorschriften, die Regulierung und die Einsprachen würden es den nicht-professionellen Bauherren sehr schwierig machen. «Es sind genau diese, die sich das jetzt nicht mehr antun wollen», so Hasenmaile.

Fredy Hasenmaile
Raiffeisen-Chefökonom Fredy Hasenmaile spricht über die steigenden Mieten. - Screenshot SRF

Aktuell steigen die Mieten vor allem in den grossen Städten und in Tourismusgebieten. Jedoch könnte sich das Problem bald ausweiten. Hasenmeile sagt, dass die Leute damit beginnen würden, auszuweichen. Entsprechend sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Mieten in anderen Regionen auch deutlich steigen.

Machen dir die steigenden Mieten Sorgen?

Ein weiterer Aspekt, der dem Experten Sorgen bereitet, sind die befristeten Mietverträge. Davon gibt es laut einer Analyse von Wüst Partner ebenfalls immer mehr, berichtet SRF. Dies bei Untermieten, Zwischennutzungen oder möblierten Business-Apartments.

Hasenmailes Fazit: «Es ist ein Zeichen von Stress auf einem Markt.» Er spricht von einer «unguten Entwicklung». Denn für viele sei dies keine optimale Lösung.

Kommentare

User #3405 (nicht angemeldet)

Es wird nicht zuwenig gebaut, sondern es drängen sich zuviele rein. Dazu noch die Gummibootgäste und perfekt ist das Dilemma

User #2086 (nicht angemeldet)

Klar wird zu wenig gebaut. Die Gesetze wurden extra so ausgelegt, dass nur überdurchschnittlich bezahlte Beamte sich Eigentum noch leisten können. Selbst als Lotto Gewinner würde es heissen die Hypothek ist nicht tragbar.

Weiterlesen

wohnungsbesichtigung
16 Interaktionen
Wohungen in einem Quartier
4 Interaktionen
Eigenheime
20 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern