No-Billag-Gegner auf dem Vormarsch
Zudem fällt auf, dass die Initiative bei den Geschlechtern
und Generationen unterschiedlich gut ankommt: Männer unterstützen sie gemäss
der Umfrage stärker (38 Prozent Ja) als Frauen (31 Prozent Ja). Am stärksten
abgelehnt wird das Volksbegehren in der Altersgruppe der über 65-Jährigen (65
Prozent Nein), auf sie folgt die Gruppe der unter 35-Jährigen (60 Prozent
Nein).
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mehrheit des Schweizer Stimmvolks sei gegen die No-Billag-Initiative, so eine neue Umfrage.
- Weiter liege das Lager der klaren Befürworter bei 36 Prozent.
- Die Abstimmung findet am 4. März statt.
Laut der zweiten Tamedia-Umfrage würden derzeit 61 Prozent der Befragten klar oder eher Nein stimmen zur No-Billag-Initiative, die 4. März zur Abstimmung kommt. Klar Nein sagen laut der am Mittwoch veröffentlichten Befragung 59 Prozent, zwei Prozent würden eher Nein stimmen.
Zwang versus Vielfalt
Das Argument, die Billag-Zwangsgebühr sei eine Bevormundung der Bürger, hat im Befürworter-Lager das meiste Gewicht. Auf Platz zwei folgt die Überzeugung, die SRG sei ein Koloss, der trotz des vielen Geldes ein qualitativ mittelmässiges Angebot produziere.
Damit hat das Lager der Gegner im Vergleich zur ersten Tamedia-Umfrage vom 19. Januar um zwei Prozentpunkte zugelegt, während das Pro-Lager um zwei Prozentpunkte schrumpfte.
Bei den Befürwortern ist zwar die Zahl jener, die die Vorlage klar annehmen würden, mit 36 Prozent gleich geblieben. Dafür würden neu nur noch zwei Prozent eher Ja stimmen zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren - Mitte Januar waren es noch vier Prozent gewesen.
SVP dafür, Rentner dagegen
Die grösste Unterstützung erhält die Initiative nach wie vor von SVP-Wählern: 68 Prozent würden sicher Ja stimmen. Am wenigsten Sympathie erfährt die Vorlage mit 14 Prozent von der SP-Wählerschaft.
Bei den Gegen-Argumenten überwiegt die Aussage, dass ohne Billag-Gebühr die Medienvielfalt leide und die Abhängigkeit der Medien von privaten Geldgebern zunähme. Es folgt das Argument, eine vielfältige Berichterstattung in allen Sprachregionen sei wichtig für die Meinungsbildung in der direkten Demokratie.