No-Billag-Gegner: «Wegen solchem Unsinn gibts ein Ja!»

Christof Vuille
Christof Vuille

Bern,

Die SRG soll künftig einem Migrationsartikel unterstellt sein. Völlig daneben findet das SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner, der die No-Billag-Initiative ablehnt. Wenn es so weitergehe, werde er zum Befürworter.

Leuthards wichtigste Verbündete sind prominente SVP-Politiker, die das Anliegen ablehnen. So etwa Ulrich Giezendanner.
Leuthards wichtigste Verbündete sind prominente SVP-Politiker, die das Anliegen ablehnen. So etwa Ulrich Giezendanner. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die öffentlich-rechtlichen Sender sollen künftig einem Migrationsartikel unterstellt sein.
  • Bei bürgerlichen Gegnern der No-Billag-Initiative kommt das gar nicht gut an.
  • Schliesslich gebe es auch «keine Extrawürste für Veganer, Homosexuelle oder Rothaarige», findet SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner.

Wegen dem «stetig wachsenden Anteil» von Menschen mit Migrationshintergrund in der Schweiz müssen die öffentlich-rechtlichen Sender künftig vermehrt über diese Bevölkerungsgruppe berichten.

So lautet die Vorgabe von Doris Leuthards Bundesamt für Kommunikation, das dafür extra einen Artikel in der Konzession schaffen will (Nau berichtete). Mitten im No-Billag-Abstimmungskampf gibt das zu reden.

Sicher ist: Leuthards wichtigste Verbündete sind prominente SVP-Politiker, die das Anliegen ablehnen. So etwa Toni Brunner oder Ulrich Giezendanner.

«Bessere Integration dank Donnstig-Jass»

Letzterer findet SRF & co. wichtig für die ganze Schweiz und will sich für deren Erhalt einsetzen. Nun findet er aber: «Genau wegen solchem Unsinn wie dem Migrationsartikel wird die Initiative am Ende angenommen.» Auch er selbst werde ins Lager der Befürworter wechseln, wenn der Bund und die SRG nicht mit solchem «Blödsinn» aufhören.

Dass ausgewogen und fair über alle Bevölkerungsgruppen berichtet werde, sei selbstverständlich zu erwarten. Einen eigenen Artikel für Ausländer und Secondos sei aber eine «Frechheit». Schliesslich gebe es auch «keine Extrawürste für Veganer, Homosexuelle oder Rothaarige».

Giezendanner, der in der nationalrätlichen Medienkommission sitzt, spricht der SRG zwar eine integrative Funktion zu. Doch das gelinge am besten mit Sendungen, die Schweizer Werte vermitteln würden. Als Beispiele nennt der Aargauer «SRF bi de Lüt» oder den «Donnstig-Jass».

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