Swissmedic bremst Erwartungen auf eine schnelle Impfung gegen den Serotyp 3 der Blauzungenkrankheit.
Schafe
Die Blauzungenkrankheit kann bei Schafen zum Tode führen. (Symbolbild) - keystone

Das Heilmittelinstitut Swissmedic dämpft die Hoffnungen auf eine rasche Impfung gegen den Serotyp 3 der Blauzungenkrankheit. Bisher habe man kein Zulassungsgesuch für einen Impfstoff erhalten. Man führe Gespräche mit der Tierarzneimittel-Branche. Dies teilte Swissmedic am Freitag mit.

Die Behörden hätten aber keine Möglichkeit, ein solches Gesuch einzufordern. Das Heilmittelinstitut betonte, ein Zulassungsgesuch würde mit höchster Priorität geprüft. Beschleunigte Zulassungsverfahren seien möglich.

Schwere Symptome bei Schafen

Die Blauzungenkrankheit verursacht besonders bei Schafen schwere Symptome. Wie Fieber, Entzündungen der Schleimhäute, Ödeme und Lahmheit. Auch andere Wiederkäuer sind betroffen.

Bei ihnen verläuft die Krankheit jedoch oft milder. Krankheitserreger ist ein Virus. Von diesem gibt es mindestens 26 verschiedene Serotypen, der Serotyp 3 ist einer davon.

Mücken übertragen das Virus

Das Virus wird von bestimmten Mücken, sogenannten Gnitzen, übertragen. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Ende August wurde die Krankheit bei zwei Schafen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Jura und bei einem Schaf im Kanton Solothurn nachgewiesen.

Dabei handelte es sich um die ersten bestätigten Infektionen mit dem Serotyp 3. Seither stellten die Behörden laut Website des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen in zahlreichen Kantonen Fälle von Blauzungenkrankheit bei Rindern und Schafen fest.

Erste Infektionen mit Serotyp 3

Dabei ging es meist um den Serotyp 3. Teils aber auch um den Serotyp 8. Auch in der EU gibt des gemäss Swissmedic nirgends einen zugelassenen Impfstoff gegen den Serotyp 3.

Trotzdem führten Deutschland, die Niederlande, Belgien und Frankreich mittlerweile Impfungen durch. In der Schweiz fehle die Rechtsgrundlage dafür, einen noch nicht zugelassenen Impfstoff einzusetzen, hielt Swissmedic dazu fest.

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