Notfallmediziner: Dritte Welle kommt Ende Januar/Anfang Februar
Man ist sich sicher, dass eine dritte Corona-Welle im 2021 kommen wird. Wie stark, hängt vom Verhalten über die Festtage ab – Mediziner warnen vor dem Kollaps.
Das Wichtigste in Kürze
- Notfall- und Rettungsmediziner sind sich sicher, dass die dritte Corona-Welle kommen wird.
- Wie stark diese ausfällt, ist vom Verhalten über die Festtage abhängig.
- Beim nicht-Einhalten der Regeln, droht ein Kollaps auf den Intensivstationen.
Bei der Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin ist man sich sicher: Ende Januar/Anfang Februar werde eine dritte Corona-Welle über die Schweiz kommen. Die Frage sei nur, wie stark sie sein werde.
Die Höhe der dritten Welle werde abhängig sein vom Verhalten der Menschen in den kommenden «sozialen Ferien». So Aristomenis Exadaktylos, Co-Präsident und Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin (SGNOR), am Samstag zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Kollaps auf Intensivstationen droht
Die SGNOR bittet deshalb die Bevölkerung, sich an die Regeln des Bundes zu halten. Vor allem sollen die Kontakte über die Festtage minimiert werden. Sonst drohe in den nächsten Wochen ein Kollaps in den Notfallstationen, Bettenstationen und insbesondere Intensivstationen der Spitäler. Dies heisst es in einer Medienmitteilung vom Samstag.
«Die Lage ist ernst, sehr ernst sogar», wird Exadaktylos stellvertretend für den Vorstand der SGNOR in der Mitteilung zitiert. Gegenüber Keystone-SDA beklagte er die «Inhomogenität» der Anti-Corona-Massnahmen. «Dies lässt das Virus sich ständig verbreiten.» Morgen könne es wieder das Wallis treffen.
Es brauche homogene, also landesweit einheitliche Regeln. «Sonst spielen wir nur kantonales Virus-Pingpong».
Patienten auf Notfallstationen nehmen nicht ab
Bei weiter zunehmender Überbelegung der Spitäler drohe die Kapazität für die Versorgung regulärer, nicht covid-bedingter Notfallpatienten einzubrechen, befürchtet die SGNOR. Im Frühling trafen rund ein Drittel weniger Patienten in den Notfallstationen ein als vor der Pandemie. Nun sei der «Normalzustand wieder erreicht», so Exadaktylos.