Oft kämpfen wir uns im Arbeitsalltag von Pause zu Pause, Feierabend zu Feierabend, Freitag zu Freitag und Ferien zu Ferien. Für unseren Körper und unsere mentale Gesundheit ist diese freie Zeit extrem wichtig.

Doch zu dieser Erkenntnis sind wir erst in den letzten Jahren gekommen. Ferien in dem Sinne, wie wir sie heute kennen, gibt es noch gar nicht so lange.

Ferien für alle gibt es erst seit dem Jahr 1966, schreibt das SRF. Damals wurden mindestens zwei Wochen Ferien jährlich gesetzlich festgelegt. 1984 wurde diese Zahl dann auf vier Wochen bezahlte Ferien erhöht.

Das erste Mal wurden Ferien in der Schweiz aber schon früher zum Thema: Ab 1879 wurden Beamten Ferientage gewährt. Damals hiess es, Büroangestellte brauchen Tage, an denen sie an die frische Luft können. Der Sauerstoffmangel galt als Grund für die geistige Ermüdung.

So konnte auch begründet werden, wieso Arbeiter, die im Freien arbeiten mussten, keine Urlaubstage erhielten. Diese waren ja schliesslich immer an der frischen Luft. Erst nach dem Ersten Weltkrieg erhielten auch sie freie Tage.

Ferien sind die Zeit, in der sich unsere Psyche und unser Körper von der Arbeit oder der Schule erholen können. Personen, die jahrelang keine Ferien machen, sind laut Studien viel anfälliger für Krankheiten als Menschen, die regelmässig Urlaub machen.

Und dabei kommt es gar nicht auf die Dauer der Ferien an: Studien von der niederländischen Universität Nijmegen haben ergeben, dass ein kurzer Trip genauso entspannend sein kann wie eine lange Luxusreise.

Vielmehr ist entscheidend, mit wem wir die freie Zeit verbringen und was wir in den Tagen machen. Persönliche Begegnungen, viel Bewegung und Ruhe tragen zu perfekt erholsamer Auszeit bei.

Vor allem Ferien an einem ruhigen Ort, am besten in der Natur, tun uns gut. Ein Ferienhaus an einem abgelegenen Ort – in den Bergen, am See, im Wald oder am Meer – gilt als erholsamste Art, Ferien zu machen. So kann man zu 100 Prozent abschalten und dem hektischen Alltag entfliehen. Ausserdem kann man die Natur geniessen und das gleichzeitig mit viel Aktivitäten, wie beispielsweise Wandern, Joggen oder Schwimmen, verbinden.

Ferien machen uns glücklich. Eine Auszeit gibt uns das Gefühl von grenzenloser Freiheit zurück. Man entkommt dem immer gleichen Alltag und konzentriert sich wieder einmal auf die eigenen Bedürfnisse.

Durch den Ausbruch aus dem Alltagstrott wird die Kreativität wieder angekurbelt. Man hat Zeit, einfach den eigenen Gedanken nachzugehen, und kommt so auf neue Ideen. Nach Ferien haben wir wieder viel geistige Kapazität und können uns wieder besser konzentrieren.

Allein die Planung einer Reise oder eines Urlaubs löst in unserem Körper Glücksgefühle aus. Ferien mit der Familie, einer Freundin oder dem Partner festigen die Beziehungen zu diesen Personen. Inmitten des Alltags können enge Verbindungen verloren gehen, in gemeinsamen Ferien kann man diese wieder stärken.

Ausserdem sind Reisen sehr spannend und es werden Erinnerungen für die Zukunft geschaffen. Egal, ob zu Hause, in Ferien auf einer malerischen Insel oder einem nahe gelegenen Badeort in Italien: Ferien haben in jedem Fall einen nachhaltigen Effekt auf unsere Gesundheit und unsere Beziehungen zu anderen Personen und uns selbst.