Novartis soll Griechen geschmiert haben
Der Basler Pharmakonzern Novartis soll über mehrere Jahre griechische Ärzte, Funktionäre und Politiker geschmiert haben, um die eigenen Medikamente besser in Umlauf zu bringen. Jetzt ermittelt das FBI.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Pharmakonzern Novartis steht im Verdacht, griechische Ärzte geschmiert zu haben.
- Damit soll Novartis den Verkauf eigener Medikamente erhöht haben.
- Das FBI ermittelt, eine Anklage liegt noch nicht vor.
In den vergangenen zwölf Jahren soll Novartis insgesamt 50 Millionen Euro an griechische Ärzte, Funktionäre und Politiker bezahlt haben, um den Verkauf der eigenen Medikamente zu erhöhen. Im Fall ermitteln sowohl die griechische Justiz als auch die US-Bundespolizei FBI, berichtet der «Tages Anzeiger».
Luxusreisen als Dankeschön
Unter anderem sollen Ärzte von Novartis und deren Tochterfirma
Sandoz für die Teilnahme an gefälschten Studien geschmiert
worden sein. Durch die Schmiergelder sollte
jeweils die Absetzung einer bestimmten Menge an Novartis-Medikamenten garantiert
werden. Weiter sei in den Untersuchungen von «Luxusreisen» und
«Unterhaltungswochenenden» die Rede, zu denen Sandoz über 100 Ärzte eingeladen
haben soll.
Noch keine Anklage
Novartis geht gemäss dem «Tages Anzeiger» in einer schriftlichen
Stellungnahme nicht auf die konkreten Vorwürfe ein. Der Pharmariese sichert
aber die Kooperation mit lokalen und ausländischen Behörden zu. Eine
Anklageschrift liege im Zusammenhang mit dem Fall noch nicht vor, teilt
Novartis mit.