Nur ein Angebot: Unispital Basel stoppt Millionenausschreibung!
Das Universitätsspital Basel hat die Ausschreibung für ein IT-System nach gut einem Jahr abgebrochen. Nur ein Angebot ging ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Unispital Basel hat die Ausschreibung für ein IT-System nach einem Jahr gestoppt.
- Das einzige eingegangene Angebot hätte nicht den gewünschten Mehrwert gebracht.
Das Universitätsspital Basel (USB) stoppt laut «Medinside» nach gut einem Jahr die millionenschwere Ausschreibung für ein Klinikinformationssystem (KIS).
USB-Sprecher Nicolas Drechsler bestätigt dies in der «BaZ» und lässt verlauten, dass lediglich ein einziges Angebot einging. Dieses erfüllte zwar alle Muss-Kriterien, hätte jedoch nicht den gewünschten Mehrwert gebracht, um die hohen Investitionskosten zu rechtfertigen.
Ein KIS ist entscheidend für die Spitaladministration. Es ermöglicht das Erfassen und Bearbeiten von Patientendaten.
Hohe Kosten
Die Kosten für ein solches IT-System können bis zu 100 Millionen Franken betragen. Das USB hat bereits rund 450’000 Franken für den Evaluations- und Ausschreibungsprozess ausgegeben, wie Drechsler erklärt.
Im Vergleich dazu hat das Kantonsspital Baselland (KSBL) ein neues KIS zu einem «tiefen Millionenbetrag» eingeführt. Es ist eine «weitgehende Standardlösung».
Parallel zur KIS-Ausschreibung hat das USB auch eine neue Datenplattform ausgeschrieben. Dieser Auftrag wurde an die Swisscom Digital Technology vergeben, mit einem Volumen von knapp 16 Millionen Franken.
Die neue Datenplattform wird dazu dienen, die durch das KIS erfassten Daten nach internationalen Standards zu speichern. Diese Daten sollen später auch für Forschungszwecke genutzt werden können.
Universitätsspital Basel prüft nun das weitere Vorgehen.
«Im Vordergrund steht dabei, die bereits beschaffte Datenplattform zu nutzen, um die vorhandenen Lücken in der Datendurchgängigkeit zu schliessen», so Drechsler in der «BaZ». «Das betrifft im Fall einer Beschaffung eines wie auch immer gearteten KIS natürlich auch diese Schnittstelle.»
Derzeit arbeitet das USB mit dem bestehenden «Menoa»-System weiter. Für dessen Wartung wurden kürzlich rund 700’000 Franken gesprochen.