Nur Hälfte der in der Schweiz angebotenen Rosen aus zertifiziertem Anbau
Ausdruck der Liebe zum Valentinstag ist meist ein Strauss roter Rosen. Lediglich die Hälfte der verkauften Rosen sind jedoch Fairtrade-zertifiziert.
Das Wichtigste in Kürze
- Lediglich die Hälfte der in der Schweiz verkauften Rosen sind «Fairtrade»-zertifiziert.
- Letztendlich bestimmt die Kundennachfrage die Anbaumethode.
Ausdruck der Liebe zum Valentinstag ist meist ein Strauss roter Rosen. Von allen in der Schweiz angebotenen Rosen stammen jedoch nur die Hälfte aus fairem Anbau und sind mit dem Fairtrade Label von Max Havelaar ausgezeichnet, sagt Melanie Dürr von Max Havelaar.
Importeure, die bei Fairtrade-zertifizierten Farmen in Kenia, Tansania oder Ecuador fair produzierte Rosen bestellen, bezahlen fix 10 Prozent mehr für diese Blumen.
Die sogenannten Fairtrade-Prämien gehen direkt auf ein Konto bei den Blumenfarmen. Die Arbeiterinnen und Arbeiter auf der Farm wählen Vertreter in ein Fairtrade-Premium-Comittee, welches Vorschläge ausarbeitet, was mit dem Geld zu geschehen hat. Diese Vertreter werden für ihre Aufgabe gezielt in Projektmanagement geschult.
Weitreichende Unterstützung
Mit den Mitteln aus dem Fairtrade-Prämientopf werden in der Regel Transportmittel, Strassen, Schulhäuser oder medizinische Leistungen finanziert, aber häufig auch Mikrokredit-Projekte. Wichtig sei zudem die Finanzierung von Weiterbildungen, wie Computerkurse für die Arbeiterinnen und Arbeiter. Darüber hinaus schätzen die Arbeiter vor allem Stipendien, mit denen die weitergehende Schulbildung ihrer Kinder sicher gestellt wird.
Auf den Farmen arbeiten meist zwischen 1000 und 3500 Angestellte in langfristigen Beziehungen. Zertifiziert ist die ganze Farm, aber je nach Kundennachfrage werden nur zwischen 30 und 40 Prozent der Produktion auch mit dem Fairtrade-Label verkauft.