Obwalden: Die Hirsch-Population explodiert

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Obwalden,

Das Wild trifft man derzeit nicht nur auf der Speisekarte an. Besonders Hirsche geben den Schweizer Jägern zu denken. Denn: Es hat viel zu viele.

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Jägerin erklärt: Die Hirsch-Population im Kanton Obwalden explodiert. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hirsch-Population ist in den letzten Jahren schweizweit explodiert.
  • Die Hirsche beeinträchtigen zunehmend die Landwirtschaft.
  • Trotz höherem Jagd-Kontingent konnten nicht genügend Hirsche erlegt werden.

Auch wenn man beim Wandern wohl nur selten einen Hirschen antrifft, tummeln sich immer mehr in unseren Wäldern. Die Hirsch-Population hat sich in den letzten Jahren schweizweit stark vergrössert. Deshalb durften Jäger in der Jagdsaison mehr Hirsche schiessen – Mit wenig Erfolg.

Die Anzahl der Hirsche wächst in den letzten Jahren stetig.
Die Anzahl der Hirsche wächst in den letzten Jahren stetig. - Eidgenössische Jagdstatistik

Die Hirsche haben zu viel Nahrung

Die hohe Hirsch-Population beschäftigt beispielsweise den Kanton Obwalden. Dort zählte man vor zehn Jahren noch rund 370 Hirsche. Heute sind es 870 Tiere. Der Trend zeigt sich in der ganzen Schweiz, wie David Clavadetscher, Geschäftsführer vom Dachverband JagdSchweiz bestätigt. Als Gründe nennt er: «Das gute Nahrungsangebot und ein geringes Jungsterben». Die vielen Hirsche beeinträchtigen die Landwirtschaft jedoch stark. Sie verursachen auf den Weiden Schäden am Boden und fressen Heu und Gras weg.

Hirsche lassen sich nur schwer jagen

Um die wachsende Population zu dämmen, wurden in der Jagdsaison mehr Hirsche zum Abschuss freigegeben. Doch das Ergebnis in Obwalden ist ernüchternd: Bei einem Kontingent von 260 Hirschen (männlich und weiblich) wurden knapp 150 erlegt. «Wir haben schlecht gejägert», gesteht Nadja von Rotz-Küchler. Sie ist Präsidentin des Patent-Jäger-Vereins Obwalden und sieht vorallem das warme Wetter als Grund. Aber: «Die Jäger sind vielleicht auch selber schuld, waren zu viel im Wald draussen und haben das Wild verscheucht.» Ebenso schaulustige Spaziergänger.

Um noch weitere Hirsche zu schiessen, haben die Jäger im November noch punktuell einige Abschusstage. Das dürfte auch die Gastronomen freuen. Denn weniger geschossene Hirsche beeinflussen auch die Wild-Zeit: «Die Gastronomie hat vermutlich nicht soviel Wild gekriegt, da viele Jäger das Wild für sich behielten.»

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