Ochsner Sport kämpft mit Socken-Stau
Ein Frachtschiff-Hafen in China kämpft mit Stau. Welche Auswirkungen dies auf die Schweizer Wirtschaft hat, lässt sich am Beispiel von Ochsner Sport aufzeigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Ochsner-Sport fehlen aktuell einige Produkte.
- Das Coronavirus und ein Stau in China verknappen in der Schweiz Waren.
Leer sind die Regale nicht, aber mit anderen Produkten aufgefüllt. In der Ochsner-Sport-Filiale an der Zürcher Bahnhofstrasse sind aktuell einige Kleidungsstücke ausverkauft. Etwa einige Socken oder T-Shirts.
Es gebe ein Lieferproblem, heisst es beim Verkaufspersonal. Marco Greco, Marketing-Leiter von Ochsner bestätigt: «Aufgrund der aktuellen Lage werden vereinzelt Artikel mit Verzögerung geliefert.»
Das betreffe aber nur einen «marginalen» Teil des Sortiments, sagt Greco. «Wir können unseren Kundinnen und Kunden nach wie vor ein sehr grosses und kompetentes Sportvollsortiment anbieten.»
Stau in China
Wie lange der Liefer-Engpass noch dauern wird, kann Greco nicht sagen. Klar ist: Schuld ist nicht der Sportwaren-Händler, sondern ein Engpass in Fernost.
Das Problem ist der Frachthafen Yantian. Wegen eines Corona-Ausbruchs unter Angestellten im Frühling wurde der Container-Verkehr kurz ausgesetzt.
Die Lage hat sich mittlerweile beruhigt. Doch aufgrund strenger Corona-Vorgaben läuft in Yantian alles gemächlicher als sonst. Schiffsabfahrten verzögern sich um vier bis sechs Wochen.
Verzögerungen bis Ende 2021
Vom Engpass betroffen sind grundsätzlich alle Branchen, die Waren oder Komponenten in Fernost beziehen. Die Konkurrenz von Ochsner will aber aktuell nicht klagen. Weder Zalando, noch H&M oder das Schuhhaus Walder sprechen von Lieferproblemen.
Die Lage in China dürfte sich bald nicht entspannen. Spedlogswiss, der Verband schweizerischer Speditions- und Logistikunternehmen, erwartet noch bis mindestens Ende 2021 Verzögerungen bei der Seefracht.
Die Gründe dafür sich vielschichtig. Traditionell zieht der Handel im dritten und vierten Quartal an. Zudem befeuern Konjunkturprogramme die Wirtschaft, wodurch die Nachfrage weiter angeheizt wird.
Spedlogswiss resümiert in einer aktuellen Analyse: «Mit dem aufgezeigten Marktumfeld in der Seefracht werden wir wohl noch einige Zeit weiterleben müssen.»