Ombudsstelle für Krankenversicherungen verzeichnet mehr Fälle

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Luzern,

Infolge der kontinuierlichen Steigerung der Krankenversicherungsprämien verzeichnet die Krankenversicherungs-Ombudsstelle einen signifikanten Anfragen-Anstieg.

Krankenkassen Ombudsstelle
Letztes Jahr gab es viel mehr Anfragen von Versicherten in der Schweiz bei der Ombudsstelle für Krankenversicherungen. (Symbolbild) - Keystone

Die Ombudsstelle für Krankenversicherungen hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg der Anfragen vonseiten der Versicherten in der Schweiz verzeichnet. 2023 vermittelte die Ombudsstelle demnach in 370 Fällen mehr als noch im Vorjahr. Dies sei zum grossen Teil auf die Prämienerhöhungen zurückzuführen, heisst es im am Freitag veröffentlichten Jahresbericht.

Anfragen und Beratungen zu Versicherungsleistungen machten mit 47,1 Prozent der insgesamt 4560 von der Ombudsstelle bearbeiteten Fälle die Mehrheit aus, hiess es im Bericht weiter. Mit 29,7 Prozent der Fälle lag der Bereich «Versicherungsabschluss» – worunter auch der Wechsel einer Versicherung fällt – auf dem zweiten Platz.

Darauf folgte der Bereich «Beiträge» mit einem Anteil von 15,9 Prozent, unter welchen auch Anfragen zu Prämien und Kostenbeteiligungen fallen. Im Vergleich mit 2022 wurden hier 247 zusätzliche Fälle verzeichnet. Hinzu kam der Bereich «Anderes», welcher Fragen im Zusammenhang mit Prämienverbilligungen oder Datenschutz beinhaltet.

Komplexe internationale Bezüge

Mehr als die Hälfte aller Fälle im vergangenen Jahr betrafen ausschliesslich Anfragen zur Grundversicherung, wie es im Bericht weiter heisst. Hier verzeichnete die Ombudsstelle eine Zunahme von 561 Fällen im Vergleich mit 2022.

Die Ombudsstelle sehe sich «in zunehmendem Masse mit komplexen Fällen mit internationalem Bezug konfrontiert», hiess es weiter. Ausserdem wendeten sich Jahr für Jahr mehr Personen an die Ombudsstelle, welche mit Versicherungsangelegenheiten überfordert seien – sei es aus gesundheitlichen oder altersbedingten Gründen.

Erfolgreiche Vermittlung trotz Überforderung

In 3694 Fällen – also bei 81 Prozent aller Anfragen – konnte die Ombudsstelle im Jahr 2023 laut eigenen Angaben die Fragen der Versicherten klären, in gleich vielen Fällen wie im Vorjahr. In 419 Fällen beantragte die Ombudsstelle die Überprüfung des von der versicherten Person beanstandeten Entscheides beim Krankenversicherer – und war dabei in 345 Fällen erfolgreich. Im Vorjahr waren noch lediglich nur etwa halb so viele Überprüfungen beantragt worden.

Die privatrechtliche Ombudsstelle Krankenversicherungen vermittelt zwischen versicherten Personen und den Krankenkassen.

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Kommentare

User #2462 (nicht angemeldet)

Ich hätte mal gerne gewusst, warum die Krankenkassenprämien wirklich so hoch sind. Wenn mann sieht dass die halbe Welt in den Wartesäle hockt.

User #1406 (nicht angemeldet)

Sarah Thomas und ihr Partner arbeiten beide 80% und haben ein einjähriges Kind. Aktuell können sie sich die Prämien noch leisten. «Aber was ist in fünf Jahren, wenn die Prämien weiterhin so stark steigen?» Dann könnte es zusammen mit Miete und Kita-Kosten eng werden. Sarah Thomas hofft deshalb auf eine Deckelung der Prämien am 9. Juni. Auch Ueli Schärrer beschäftigen die explodierenden Prämien: Der pensionierte Briefträger hat wegen der hohen Kosten die höchste Franchise gewählt. Doch er sagt: «Wenn ich krank werde und ins Spital muss, dann habe ich ein Problem». Darum hat auch er Ja zur Prämien-Entlastungs-Initiative gestimmt.

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