Opernhaus Zürich sucht Intendanten und findet neue Balletdirektorin

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Zürich,

Am Opernhaus Zürich will eine Findungskommission bis Ende des Jahres eine Nachfolge für Intendant Andreas Homoki präsentieren.

Andreas Homoki, Intendant des Opernhauses Zürich, verlässt nach 13 Jahren Amtszeit die Institution im Jahr 2025. (Archivbild)
Andreas Homoki, Intendant des Opernhauses Zürich, verlässt nach 13 Jahren Amtszeit die Institution im Jahr 2025. (Archivbild) - sda - Keystone/WALTER BIERI

Am Opernhaus Zürich will eine Findungskommission bis Ende des Jahres eine Nachfolge für Intendant Andreas Homoki präsentieren. Zudem ist eine neue Balletdirektorin gefunden worden, als Nachfolgerin für Christian Spuck, der nach Berlin wechselt.

Einen Wechsel gibt es auch für die Position des Kaufmännischen Direktors, wie das Opernhaus am Dienstag vor den Medien bekannt gab. Christian Berner, bisher Kaufmännischer Direktor, wechselt ab der Saison 2023/24 in den Verwaltungsrat der Opernhaus AG. Seit 2013 hat Berner neben seiner bisherigen Position zusammen mit Homoki als stellvertretender Intendant geamtet.

In den letzten Monaten war die Institution wegen Vorwürfen des Machtmissbrauchs in die Schlagzeilen geraten. Der Abgang von Intendant Andreas Homoki und der Wechsel von Christian Berner dürfte deshalb ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken.

Das Opernhaus hatte bereits 2018 bekannt gegeben, dass Homiki seinen Vertrag nach 13 Amtsjahren nicht über 2025 hinaus verlängere. Insofern betonte Bettina Auge, Pressereferentin des Opernhauses nun gegenüber Keystone-SDA, die Missbrauchsvorwürfe hätten nichts mit dem Abgang von Intendant Homoki zu tun.

Bereits Ende 2021 will das Opernhaus eine Nachfolge für Homoki präsentieren. Dafür wurde eine Findungskommission eingesetzt unter der Leitung des Verwaltungsratspräsidenten Markus Notter; mit von der Partie in dieser Kommission ist auch Christian Berner. Seine Nachfolge als Kaufmännischer Direktor wird sein derzeitiger Stellvertreter Marc Meyer ab 2023/24 antreten.

Dass am Opernhaus intern nicht alles zum Besten steht, kam im vergangenen Januar an die Öffentlichkeit, als sich das Opernhaus von seinem damaligen Operndirektor Michael Fichtenholz trennte. «In gegenseitigem Einverständnis» hiess es dazu offiziell. Doch laut Medienberichten war der wahre Grund ein Verfahren wegen Machtmissbrauch. Im Rahmen einer Befragung der Mitarbeitenden berichtete jede oder jeder Vierte, Machtmissbrauch erlebt zu haben und zwölf Prozent seien von Belästigung betroffen gewesen.

Zu diesen Vorwürfen Stellung bezogen hatte nicht der Intendant Homoki, sondern der Kaufmännische Direktor Berner. Kommentiert wurde das in den Medien damit, dass Homoki ein Meister darin sei, «Kritik gelassen von sich zu schütteln». Nun wir er seinen Vertrag mit dem Opernhaus, der 2025 ausläuft, also nicht verlängern.

Das Opernhaus teilte weiter mit, dass der Ballettdirektor Christian Spuck nach Berlin wechselt. Er übernehmen ab der Saison 2023/24 mit dem Staatsballett Berlin «die grösste eigenständige Ballettcompagnie Deutschlands», heisst es in der Mitteilung. Spuck hat grosse Erfolge gefeiert, zuletzt im Frühling am Moskauer Bolschoi-Theater mit «Orlando» nach Virginia Woolf.

Neue Ballettdirektorin und Chefchoreografin des Balletts Zürich wird die gebürtige Britin mit Schweizer Pass Cathy Marston. Für zunächst zwei Spielzeiten wird sie ihre Position ab der Saison 2023/24 antreten.

In der Schweiz hat sie bereits an verschiedenen Orten ihre Spuren hinterlassen. So war sie von 2007 bis 2013 Ballettdirektorin am Konzert Theater Bern. In den letzten Jahren hat sie vermehrt als freischaffende Choreografin gearbeitet, neben vielen Engagements in den USA im deutschsprachigen Raum etwa an der Oper Graz, bei Ballettcompagnien in Basel oder St. Gallen.

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