Peter Buser Open: Umstrittener Mäzen steigt auch ins Tennis ein

Philipp Kobel
Philipp Kobel

Trimbach,

Mitte Dezember porträtierte SRF den streitbaren HCD-Mäzen Peter Buser. Den Tennisklub seiner Heimat hindert das nicht an einer Zusammenarbeit.

Peter Buser HC Davos
Peter Buser will seine Anzahlung an den HC Davos zurück. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • In Trimbach SO findet Mitte März ein internationales Tennisturnier statt.
  • Das Tennisturnier wird den Namen des umstrittenen Mäzens Peter Buser tragen.
  • Buser geriet im Zusammenhang mit seinem Engagement beim HC Davos in die Schlagzeilen.

Er ist Multimillionär und Kulturveranstalter. Und er liebt die Provokation. Peter Buser, seit einigen Tagen 83-jährig, sorgte Mitte Dezember mit seinem Auftritt im Sportpanorama für Schlagzeilen.

Der Mäzen des HC Davos liess sich zuhause mit einer jungen Frau abfilmen. Die sass in «untertäniger Stellung» neben Buser auf dem Boden.

Die SP forderte daraufhin Konsequenzen. Buser selber drohte der verantwortlichen SRF-Journalistin mehrmals in den sozialen Medien. Der HC Davos blieb unbeeindruckt. Am nächsten Spengler Cup soll die Zusammenarbeit erstmals Früchte tragen.

«Peter Buser Open» in seiner Heimat

Nun weiss Nau.ch, dass neben dem Hockey-Rekordmeister auch der Tennisklub aus Busers Heimat mit ihm gemeinsame Sache macht.

Der TC Froburg aus Trimbach SO wird Mitte März ein internationales Turnier unter dem Namen «Peter Buser Open» durchführen. Das bestätigt Marco Meyer, Präsident des Tennisklubs und zugleich OK-Präsident des Turniers auf Anfrage.

Das Männerturnier der dritthöchsten Profikategorie wird mit 25'000 Dollar dotiert sein. Bei der letzten Austragung vor vier Jahren – damals noch unter anderem Namen – gewann ein gewisser Daniil Medvedev. Damals noch nicht mal in den Top 300 der Weltrangliste, gehört der Russe mittlerweile zu den weltbesten Tennisspielern.

Daniil Medvedev trimbach
Daniil Medvedev (links) gewann 2016 die letzte Austragung des ITF-Future-Turniers in Trimbach. - zvg

Heimatgefühle versus Sexismus

Trimbach kam kurzfristig als Veranstalter zum Handkuss, weil ein anderer Veranstalter ausgestiegen ist. Im OK gab es vor der Kontaktaufnahme mit Buser durchaus Diskussionen über sein Frauenbild.

«Wir finden es aber schade, wenn Herr Busers Person auf dieses Thema reduziert wird. Für das OK steht seine persönliche Geschichte zu Trimbach als Geburtsort im Vordergrund», so Meyer.

Peter Buser ist in Trimbach SO aufgewachsen. «Rund 300 Meter von unserer heutigen Tennisanlage entfernt», präzisiert Meyer. Er habe seine gesamte Kindheit und den Grossteil seiner Jugend auf dem Areal verbracht.

tc Froburg trimbach
In dieser Halle des TC Froburg Trimbach werden die Peter Buser Open über die Bühne gehen. - zvg

Neben der Verbundenheit zur Heimat freut sich das OK auch noch aufgrund anderer Gründe über die Zusammenarbeit mit Buser. Es sei grossartig, dass er der Jugend in seiner Heimatregion etwas zurückgeben möchte. «Als Sportverein trägt man ja auch eine Verantwortung gegenüber der Jugend.»

«Eine schöne Herausforderung»

Meyer sieht die Durchführung der «Peter Buser Open» nicht als Problem, sondern als «schöne Herausforderung». Bei aller etwaigen Polemik stellt er klar: «Das OK distanziert sich von jeglichen Äusserungen, welche diskriminierend, herablassend oder verletzend sein könnten.»

Bezüglich Verantwortung gegenüber Kunden, Umwelt, Mitarbeitern und Aktionären hielte sich der Tennis-Club Froburg Trimbach an strenge Richtlinien. «Sollten wir als Verein bezüglich dieser Verantwortung nicht überall deckungsgleich sein mit Peter Buser, hindert uns die blosse Feststellung noch nicht an einer Zusammenarbeit.» Viel mehr habe Meyer Respekt vor solchen Unterschieden, solange sie Resultat verschiedener Generationen seien.

Nicht zuletzt dürfte auch Busers Portemonnaie ein Grund für die Zusammenarbeit sein. Was dieser für das Namensrecht springen lässt, will Meyer nicht nennen.

Nur so viel: «Der Verzehr von Vitaminen ist an einem solchen Anlass gewaltig. Den Erlös aus den Mehreinnahmen des Turniernamens verwendet das OK unter anderem für den Kauf von rund 25 Kilo Bananen.»

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