Petition fordert: Schweiz soll Ausstieg aus Tierversuchen einleiten
Am Montag reichten 27 Tier- und Naturschutzorganisationen sowie 13'000 Personen eine Petition für eine Forschung ohne Tierversuche in der Schweiz ein.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz sollen künftig keine Tierversuche durchgeführt werden.
- Am Montag wurde eine entsprechende Petition eingereicht.
- Die Forschung mit Tierversuchen trage kaum zum medizinischen Fortschritt bei.
Die Schweiz soll aus der Forschung mit Tierversuchen aussteigen und alternative Modelle fördern. Die Resultate aus Tierexperimenten könnten oft nicht auf den Menschen adaptiert werden, würden aber sinnloses Leid bei Tieren verursachen. Sie gehörten daher ersetzt. Das fordern 27 Tier- und Naturschutzorganisationen sowie 13'000 Personen in einer am Montag eingereichten Petition.
In der dazugehörigen Mitteilung der Organisation Animalfree Research steht: Das Parlament solle sich für «eine bessere, human-relevante biomedizinische Forschung ohne Tierversuche» einsetzen.
Konkret sollen alternative Forschungsmethoden, die für die Menschen relevant sind, ein grösseres Gewicht bekommen. So sollen 50 Prozent der öffentlichen Fördergelder im Bereich Biomedizin in Projekte fliessen, welche ausschliesslich auf Alternativmethoden setzen.
Tierversuche tragen kaum zu medizinischem Fortschritt bei
Die Verteilung der Forschungsgelder sei heute unausgewogen, schreibt die Organisation. Von den 400 Millionen Franken des Schweizerischen Nationalfonds für den Medizin- und Biologie-Bereich würden ein Drittel in die Grundlagenforschung fliessen. In dieser würden am meisten Tierversuche durchgeführt.
Dem gegenüber stehe das 3R Kompetenzzentrum, das jährlich mit lediglich 3 Millionen Franken unterstützt werde. Das Zentrum hat zum Ziel, Tierversuche in der Forschung zu ersetzen, verringern und verbessern.
Die Forschung mit Tierversuchen trage jedoch kaum zum medizinischen Fortschritt bei, schreibt die Organisation. Die Resultate aus Tierversuchen liessen sich in vielen Fällen nicht reproduzieren oder auf den Menschen übertragen. Ein Ausstieg aus dem veralteten und fehleranfälligen Modell sei in der biomedizinischen Forschung in der Schweiz längst überfällig.
Die Tier- und Naturschutzorganisationen sowie die Unterzeichnenden der Petition sind mit ihrem Anliegen nicht alleine. Auch der Bundesrat will Tierversuche reduzieren. Mit einem 20 Millionen Franken schweren Forschungsprogramm will er die Anzahl der Tierversuche in der Schweiz reduzieren.
Anfang Februar hat er das neue Nationale Forschungsprogramm «Advancing 3R - Tiere, Forschung und Gesellschaft» (NFP 79) lanciert. 3R steht dabei für Replacement, Reduction und Refinement. Das Programm ist auf fünf Jahre angelegt und mit 20 Millionen Franken dotiert.