Philippinische Arbeitskräfte in Kantonsspital sorgen für SP-Ärger
Im Zuge des Pflegekraftmangels stellt das Kantonsspital Baselland philippinische Fachkräfte ein. Bei der SP sorgt dieses Projekt allerdings für Ärger.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Kantonsspital Baselland engagiert Fachkräfte aus den Philippinen.
- Mit dem Einsatz soll der Pflegekraftmangel bekämpft werden.
- Bei SP-Landrätin Miriam Locher stösst dieser Personalentscheid auf Kritik.
Um dem Pflegekraftmangel entgegenzuwirken, hat das Kantonsspital Baselland im Rahmen eines Austauschprogramms sieben Fachkräfte aus den Philippinen eingestellt. Dies berichtet das «Regionaljournal».
Nach einer Einarbeitungsphase von drei Monaten ist bei diesen Angestellten eine Arbeitstätigkeit für 15 Monate vorgesehen.
SP-Locher: «Ein schlechtes Pflästerli»
Bei den Linken erntet dieses Austauschprogramm jedoch Kritik. In einem Vorstoss von SP-Landrätin Miriam Locher schreibt sie von einem Handeln «auf den ersten Blick» und einem «schlechten Pflästerli». Was Locher vor allem besorgt: Durch den Import philippinischer Fachkräfte steige der Mangel jener Arbeitskräfte in der Heimat.
Auch hinterfragt Locher, ob jetzt «der richtige Zeitpunkt» für dieses Projekt sei. Es stelle sich die Frage, ob das Austauschprogramm eine Zusatzbelastung für das – ohnehin überlastete – Pflegepersonal des KSBL bedeute.
Wie der «Spiegel» Ende Dezember berichtete, verlassen jährlich Tausende Filipinos ihre Heimat in Richtung Westen, insbesondere nach Grossbritannien und Deutschland. Dies führt zu einem erheblichen Fachkräftemangel im Inland.
Bessere Arbeitsbedingungen im Ausland
Im Normalfall werden asiatische Arbeitskräfte von spezialisierten Agenturen an westliche Spitäler vermittelt, wie die «Basler Zeitung» berichtet. Dieses Vorgehen kam nun auch beim Austauschprogramm des KSBL zum Einsatz.
Den KSBL-Verantwortlichen ist es wichtig, dass die philippinischen Arbeitskräfte aus intrinsischer Motivation und zu fairen Bedingungen ihre Arbeit ausführen. Laut dem «Regionaljournal» seien die Angestellten «sehr interessiert an anderen Kulturen», auch wegen der schlechten Arbeitsbedingungen in der Heimat.
Nebst angenehmeren Arbeitsbedingungen warten auf die Fachkräfte auch höhere Löhne. Kuoni erklärt gegenüber dem «Regionaljournal», dass die philippinischen Arbeitskräfte gleich viel verdienen würden wie die Schweizer.
Nach dem branchenüblichen Einkommen ist mit einem Lohn zwischen 4300 und 5200 Franken in der Einarbeitungsphase zu rechnen. Danach würden zwischen 5200 und 7000 Franken bezahlt werden.