Der Genfer Regierungspräsident Pierre Maudet hat offenbar ein weiteres Mal nicht die volle Wahrheit gesagt. Der FDP-Politiker beeinflusste eine Abstimmung.
Der Genfer Sicherheitsdirektor Pierre Maudet faltet bei einer Pressekonferenz seine Hände.
Der Genfer Sicherheitsdirektor Pierre Maudet faltet bei einer Pressekonferenz seine Hände. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Neue Vorwürfe gegen den Genfer Regierungsrat Pierre Maudet.
  • Bei der Konzessionsvergabe für die Bodenabfertigung am Flughafen Genf nahm er Einfluss.
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In der Affäre um den Genfer Regierungsrat Pierre Maudet rund um seine Abu-Dhabi-Reise soll es neue Ungereimtheiten geben. Gemäss «NZZ am Sonntag» hat Maudet bei einer mit der Reise im Zusammenhang stehenden Konzessionvergabe für die Bodenabfertigung am Flughafen Genf eine aktivere Rolle gespielt als bislang zugegeben.

Bis jetzt habe Maudet eine Einmischung bestritten. Nun würden aber Dokumente belegen, dass Maudet ein Verwaltungsratsmitglied aufgefordert habe, bei der Abstimmung über die Vergabe in den Ausstand zu treten.

Maudet rechtfertigte sein Vorgehen in der Zeitung damit, dass der besagte Verwaltungsrat noch während des Ausschreibungsverfahrens einer Firma angehörte, die sich ebenfalls um die Konzession beworben habe. Dieses Vergehen mache das Resultat der Ausschreibung anfechtbar. Das habe er verhindern wollen.

Pierre Maudet sass im Verwaltungsrat

Vier Monate nachdem der Genfer Staatsrat auf Einladung des Kronprinzen des Wüstenemirats Abu Dhabi einem Formel-1-Rennen beiwohnte, erhielt die Firma Dnata im März 2016 den Zuschlag für die Bodenabfertigung in Genf. Dnata ist Teil der Emirates-Gruppe und gehört dem Staat.

Maudet ist als Wirtschaftsminister für das Flughafen-Dossier zuständig. Zum Zeitpunkt der Reise sass er zudem im Verwaltungsrat des Airports.

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