Rund 2000 Gutachten erstellte das Unternehmen PMEDA für die BSV. Nachdem ihre Mangelhaftigkeit festgestellt wurde, beendet die BSV nun die Zusammenarbeit.
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Die BSV hat entschieden: Sie wird nicht mehr mit PMEDA zusammenarbeiten, die offenbar mangelhafte Gutachten erstellt und somit vielen Menschen die Rente gekostet hat. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hunderten Menschen könnte eine Rente aufgrund von Gutachten verwehrt worden sein.
  • Diese wurden augenscheinlich von dem Unternehmen PMEDA mangelhaft durchgeführt.
  • Deswegen hat die BSV die Zusammenarbeit mit der Firma nun beendet.
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Das Bundesamts für Sozialversicherung (BSV) hat die Zusammenarbeit mit der PMEDA beendet. Der Grund: Eine Qualitätskommission entdeckte erhebliche Mängel in den Gutachten der Jahre 2022/2023.

Betroffene hatten bereits seit Jahren auf unzureichende Gutachten hingewiesen, die sie als arbeitsfähig einstuften und ihnen somit Rentenansprüche verwehrten. Dieser Entscheid des BSV gibt den Betroffenen nun neue Hoffnung.

Mögliche Revision als Ausweg

Patientenanwalt Rémy Wyssmann empfiehlt laut SRF allen, die ein negatives PMEDA-Gutachten erhalten haben, eine Revision oder Wiedererwägung einzulegen. Dies sollte bis zum Ende des Jahres geschehen, die Erfolgschancen sind jedoch eher gering.

Trotzdem gibt es einen Fall aus Genf, bei dem das Bundesgericht eine Revision zugelassen hat. «Ein Gutachter hat qualitativ nicht richtig gehandelt und dort hat das Bundesgericht später gesagt, ein Revisionsgesuch sei möglich», so Wyssmann.

PMEDA erstellte rund 2000 Gutachten

In den letzten Jahren erstellte die das Unternehmen schätzungsweise über 2000 Gutachten in der Schweiz – auch für Privatversicherungen. Henning Mast, Gründer und Gutachter der PMEDA, will den Entscheid des BSV anfechten. Er empfinde den Entscheid der BSV als verfahrensrechtliche Verletzung.

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