Polit-Beben in Deutschland: SPD-Generalsekretär tritt zurück
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert wird aus seinem Amt zurücktreten. Dies hat der Deutsche in einem Schreiben mitgeteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert tritt aus seinem Amt zurück.
- Gesundheitliche Probleme haben den 35-Jährigen dazu bewogen, heisst es in einem Schreiben.
- Auch auf die erneute Kandidatur für den Deutschen Bundestag wird Kühnert verzichten.
Gut ein Jahr vor der Bundestagswahl in Deutschland tritt Kevin Kühnert als Generalsekretär der Sozialdemokraten zurück. Der 35-Jährige begründete diesen Schritt in einem Brief an SPD-Parteimitglieder und Öffentlichkeit mit gesundheitlichen Problemen.
«Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen», schrieb er.
Er habe die Parteichefs Saskia Esken und Lars Klingbeil daher informiert, dass er heute als Generalsekretär zurücktrete. Bei der Bundestagswahl werde er auch nicht erneut als Abgeordneter kandidieren. Damit zieht sich der Berliner vorerst aus der Politik zurück.
«Entscheidungen schmerzen mich»
«Diese Entscheidungen haben mich Überwindung gekostet und sie schmerzen mich, weil ich meine politische Arbeit mit Herzblut betreibe», erklärte er. Doch er trage Verantwortung für sich selbst und für die SPD. «Indem ich mich jetzt ganz um meine Gesundheit kümmere, glaube ich, meiner doppelten Verantwortung am besten gerecht zu werden.» Für einen Wahlsieg sei der volle Einsatz der gesamten SPD nötig.
Kühnert ist seit 2021 Generalsekretär der Sozialdemokraten und zog im selben Jahr in den Bundestag ein. Zuvor wurde er als Vorsitzender der Jugendorganisation Jusos bundesweit bekannt. Unter anderem, weil er eine Kampagne gegen eine Grosse Koalition aus Christdemokraten und SPD organisierte.
2019 spielte er eine entscheidende Rolle, als die Parteilinken Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans in der Stichwahl gegen den heutigen Kanzler Olaf Scholz und Klara Geywitz an die SPD-Spitze kamen.