Polizei verhaftet Tourist in Zürich
Die Kantonspolizei Zürich ist aktiv aus Social Media: Zwei Hinweisen auf Amokläufe, die auf Facebook angedeutet wurden, ging sie nach. Ein 36 Jähriger wurde verhaftet. Ihm drohen bis zu drei Jahre Gefängnis.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kantonspolizei Zürich ging im November zwei auf Facebook angedeuteten Amokläufen nach.
- Ein Mann wurde verhaftet, obwohl davon ausgegangen wird, dass er die Drohung nicht in die Tat umsetzen wollte.
Ein Mann hatte am 19. November in einer geschlossenen Facebook-Gruppe einen möglichen Amoklauf angedeutet. Ein User meldete dies der Zürcher Kantonspolizei. Der Urheber, ein junger Aargauer, wurde ausfindig gemacht und von der Kapo Aargau kontrolliert. Dass er zur Tat schreiten würde, konnte die Polizei ausschliessen.
Weitaus konkreter war ein Facebook-Eintrag am Tag darauf: Ein 36-jähriger Österreicher schrieb konkret, dass er in Zürich Amok laufen werde. Die Polizei identifizierte den Mann und verhaftete ihn am Bahnhof Zürich. Auch bei ihm sei davon auszugehen, dass er seine Drohungen nicht in die Tat umsetzen wollte. Dennoch machte sich der Mann wegen seiner Äusserung in der Öffentlichkeit strafbar. Über das Strafmass entscheidet die Staatsanwaltschaft. Dem Mann drohen wegen «Schreckung der Bevölkerung» bis drei Jahren Haft oder eine Busse.
Private Gruppen schützen nicht vor Strafverfolgung
Generell schütze eine geschlossene Gruppe nicht vor Strafverfolgung. Ab wann eine Gruppe als öffentlich gelte, entscheide die Staatsanwaltschaft, wie Kapo-Sprecher Beat Jost auf Anfrage sagt: «Falls
eine geschlossene Gruppe als öffentlich angesehen wird, macht es
strafrechtlich keinen Unterschied zu einer ganz offenen Plattform.»
Abteilungen der Zürcher Kantonspolizei suchen im Web und in Sozialen Medien nach Straftaten. «Wir
nehmen jedoch auch oft Hinweise aus der Bevölkerung entgegen. Diese kommen
entweder per Telefon, Mail oder auf unseren Social Media Kanälen herein», so Jost.