Polizeieinsatz in Lugano nach illegaler Hausbesetzung
Am Donnerstagmorgen kam es im Tessin wegen einer illegalen Hausbesetzung zu einem Polizeieinsatz. Zwei Personen wurden in Untersuchungshaft genommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Demonstranten drangen am Mittwoch in einen ehemaligen Tessiner Schlachthof ein.
- Daraufhin kam es zu einem Polizeieinsatz.
- Am Donnerstagmorgen wurden elf Personen abgeführt.
Die Tessiner Kantonspolizei hat am frühen Donnerstagmorgen in Lugano im Zusammenhang mit einer illegalen Hausbesetzung elf Personen abgeführt. Demonstranten waren nach einer unbewilligten Kundgebung am Mittwoch in den ehemaligen Schlachthof eingedrungen, der einst ein autonomes Zentrum beherbergte.
Auf Antrag der Gemeinde Lugano hat die Kantonspolizei Tessin das Gebäude am Donnerstagmorgen geräumt, wie sie mitteilte.
Zwei Personen sitzen in Untersuchungshaft
Die kommunalen Behörden haben Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstattet. Eine Person sass am Morgen immer noch auf dem Dach des Gebäudes, wie ein auf der Webseite des «Giornale del Ticino» veröffentlichtes Video zeigte.
Die Kantonspolizei hat unterdessen einen 36-jähriger Schweizer aus der Leventina und einen 33-jährigen Schweizer aus dem Mendrisiotto in Untersuchungshaft genommen, wie sie in der Mitteilung weiter schrieb. Die beiden waren bereits am Mittwochnachmittag angehalten worden. Sie werden der Gewalttätigkeit oder Bedrohung von Beamten verdächtigt, nachdem sie einen Polizeibeamten angegriffen hatten. Dieser musste sich deswegen in ärztliche Behandlung begeben.
Demonstrationen gegen Abbruch des ehemaligen Schlachthofs
Bei den Besetzern handelt es sich gemäss Angaben der Tessiner Presse um die ehemaligen Selbstverwalter des vor sieben Monaten geräumten und abgerissenen Autonomen Zentrums «Il Molino» im ehemaligen Schlachthof-Areal von Lugano. Teile des Gebäudes waren Anfang Juni auf Geheiss der Luganeser Stadtregierung abgerissen worden.
Rund 300 Personen waren damals vor das Wohnhaus des unterdessen verstorbenen Luganeser Stadtpräsidenten Marco Borradori gezogen, um gegen den Abbruch des ehemaligen Schlachthofs zu demonstrieren. Bereits damals kam es im Zuge der Schliessung und Teilabbruchs der Liegenschaft zu Auseinandersetzungen zwischen den Besetzern und der Polizei.