Praxis bleibt leer: Aargauer Gemeinde sucht verzweifelt Hausarzt
Die Gemeinde Möhlin AG sucht seit etwa einem halben Jahr vergebens einen neuen Hausarzt für eine leere Praxis.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Hausarztpraxis in der Gemeinde Möhlin AG sucht verzweifelt einen Hausarzt.
- Seit Monaten steht die Praxis bereits leer.
Die Gemeinde Möhlin AG hat seit einigen Monaten Schwierigkeiten, einen Hausarzt für eine leerstehende Praxis zu finden.
Ende 2023 erhielt die Gemeinde grünes Licht, um diese Praxis zu kaufen und erneut zu besetzen. Leider ohne Erfolg, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Laut Thomas Ernst, dem Präsidenten des Ärzteverbandes des Kantons Aargau, ist diese Situation auf einen allgemeinen Mangel an Hausärzten zurückzuführen.
Probleme sind vielschichtig
Der Mangel ist insbesondere im Fricktal ausgeprägt, aber auch in anderen Aargauischen Regionen bemerkbar.
Die OECD-Richtlinie für die Arztdichte im Aargau ist nur zur Hälfte erfüllt. Die Probleme sind vielschichtig und reichen von steigenden Regulierungsanforderungen über rückständige Tarife bis hin zu mangelnden finanziellen Anreizen.
Ein weiteres Hindernis ist die restriktive Regelung hinsichtlich der Selbstverabreichung von Medikamenten im Kanton Aargau. Nur 18 Ärzte im Kanton besitzen die erforderliche Detailhandelsbewilligung. Für Ernst ist dies ein klarer Standortnachteil.
Ernst appellierte an die Öffentlichkeit, das Image von Hausärzten zu verbessern. Er sprach sich gegen die zunehmende Abhängigkeit von ausländischen Ärzten aus. Er stellte klar: «Hausärzte sind keine Verwalter, sondern Spezialisten auf ihrem Gebiet.»
Abschaffung des Numerus clausus nur der Anfang
Sie müssen das Recht haben, Medikamente direkt in ihren Praxen zu dispensieren. Er gab in der «Aargauer Zeitung» zu bedenken, dass die Abschaffung des Numerus clausus nur ein kleiner Schritt gewesen sei.
Die Gemeinde Möhlin AG müsse laut Ernst versuchen, attraktive Bedingungen zu schaffen. Das beinhalte günstige Mieten und eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr.