Prozess gegen Blatter und Platini startet am Montag in Baselland
Am Montagmorgen startet in Muttenz BL der Berufungsprozess gegen Ex-Fifa-Präsident Joseph Blatter und den Mitangeklagten Michel Platini.
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Der Berufungsprozess gegen den ehemaligen Fifa-Präsidenten Joseph Blatter und den Mitangeklagten Michel Platini beginnt am Montagmorgen in Muttenz BL. Die Bundesanwaltschaft (BA) wirft Blatter wegen einer Zahlung von 2 Millionen Franken an Fussball-Legende Platini unter anderem Betrug vor.
Die beiden sollen mehrfach wahrheitswidrige Angaben gegenüber Fifa-Mitarbeitern gemacht und eine «fiktive Rechnung» eingereicht haben, wie es in der Anklageschrift heisst.
Platini wird beim ganzen Prozess anwesend sein, wie sein Verteidiger Dominic Nellen gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Er weise die Beschuldigungen entschieden zurück, bestreite, etwas Widerrechtliches getan zu haben und werde sich mit allen Mitteln zu Wehr setzen, liess Nellen von seinem Mandanten ausrichten.
Der erstinstanzliche Freispruch sei gut begründet gewesen. Daher gehe er auch diesmal von einem Freispruch aus, sagte der Verteidiger weiter.
Blatter auch dabei
Auch Blatter wird an der Verhandlung teilnehmen, wie sein Anwalt Lorenz Erni gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte. Weiter äusserte er sich nicht im Vorfeld zum Prozess.
Das Bundesstrafgericht in Bellinzona sprach Blatter und Platini im Juli 2022 vom Vorwurf des Betrugs, der ungetreuen Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung frei. Die BA legte gegen dieses Urteil Berufung bei der Berufungskammer des Bundesstrafgerichts ein. Da aber deren Präsident Olivier Thormann vorher bei der BA die Untersuchung gegen Blatter und Platini geleitet hatte, musste er in den Ausstand treten.
Platini beantragte daraufhin, dass noch weitere Richterinnen und Richter sowie Gerichtsschreiber der ordentlichen Berufungskammer in den Ausstand treten. Das Bundesgericht hiess die eine Beschwerde gut.
Daher führt nun eine ausserordentliche Berufungskammer des Bundesstrafgerichts den Prozess in zweiter Instanz durch. Vorsitz hat der Baselbieter Kantonsgerichtspräsident Roland Hofmann, weswegen der Prozess in den Räumlichkeiten des Strafjustizzentrums Muttenz stattfindet.
Vorwürfe wiegen schwer
Die BA wirft den beiden ehemaligen Fussballfunktionären vor, sie hätten der Fifa faktenwidrig vorgegeben, dass der Verband Platini für eine frühere mehrjährige Beratertätigkeit noch 2 Millionen Franken schulde.
Platini soll das Geld im Jahr 2011 erhalten haben. Die Leistungen hätten nicht den Vereinszwecken der Fifa gedient, sondern seien einzig zur «zur Anhäufung des Vermögens» von Platini bestimmt gewesen, heisst es in der Anklageschrift. Platini habe «keinen Anspruch» auf die Leistungen gehabt.
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Der Prozess ist auf vier Tage angelegt. Das Urteil wird am 25. März verkündet. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Blatter sagt nun am zweiten Fifa-Prozess innerhalb weniger Tage aus. Bereits letzten Donnerstag war er als Zeuge beim «Sommermärchen»-Prozess in Frankfurt eingeladen. Dabei ging es um Geldflüsse rund die Fussball-WM 2006 in Deutschland.