Prozessauftakt: Weshalb musste Frau im Thunersee sterben?
2021 wurde eine Frauenleiche im Thunersee geborgen. Nun steht der mutmassliche Mörder vor Gericht. Offenbar war ein Streit um sexuelle Wünsche eskaliert.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein 39-jähriger Mann soll eine Frau ermordet und ihre Leiche im Thunersee entsorgt haben.
- Das Opfer hatte den Mann gekannt, offenbar war es zum Streit über Sexpraktiken gekommen.
- Der Prozess gegen den 39-Jährigen beginnt am Freitag in Thun.
Ein grausames Verbrechen erschütterte die Schweiz Anfang 2021: Eine Frau wurde ermordet und ihre Leiche im Thunersee entsorgt. Nun steht der mutmassliche Täter vor Gericht. Die «Berner Zeitung» berichtet zu den Hintergründen.
Der 39-jährige Mann aus der Region Basel wird beschuldigt, eine Bekannte kaltblütig getötet zu haben. Anschliessend soll er ihre Leiche in den tiefen Gewässern des Thunersees versenkt haben. Die beiden kannten sich seit mehreren Jahren und hatten gelegentlich Sex miteinander.
Motiv hinter dem Mord
Zuvor hatte der Beschuldigte diverses Sexspielzeug gekauft. Er plante, dieses mit seinem Opfer und später auch mit anderen Frauen auszuprobieren. Am Abend des Verbrechens kam es jedoch zum Streit zwischen ihm und seiner Bekannten über die Art des Sexspiels.
Laut Anklageschrift versuchte er «hartnäckig», seine Wünsche durchzusetzen. Als sie sich wehrte, griff er zu einem eckigen Gegenstand – wahrscheinlich ein Hammer – und schlug zu.

Nachdem er das Opfer geschlagen hatte, fesselte er sie. Etwa eine halbe Stunde später legte er ihr einen Kabelbinder um den Hals und zog zu. Trotz Gegenwehr erstickte die Frau.
Der mutmassliche Mörder versuchte danach, seine Spuren zu verwischen. Er entsorgte die Kleidung des Opfers und reinigte sein Fahrzeug gründlich.
Prozessauftakt am Freitag
Der Prozess gegen den 39-Jährigen beginnt am Freitag in Thun. Das Regionalgericht Oberland wird sich mit den genauen Umständen der Tat befassen. Der Angeklagte muss sich wegen Mordes verantworten.
Die Verhandlung dauert eine Woche, wobei das Urteil nächsten Freitag eröffnet werden soll. Bis dahin wird der Beschuldigte Gelegenheit haben, vor Gericht Stellung zu beziehen.