«Psychopathen»-Mitbewohnerin terrorisiert Berner WG

Das Zusammenleben birgt Konflikte – unter Nachbarn, doch noch mehr in Wohngemeinschaften. Das musste eine Bernerin erleben.

WG
Jana Zimmer* fühlte sich in ihrer WG nicht mehr sicher – wegen ihrer «gruseligen» Mitbewohnerin. (Symbolbild) - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine achtköpfige Familie macht einem jungen Berner Paar das Leben schwer.
  • Auch eine andere Bernerin erzählt von ihren «gruseligen» Wohnerlebnissen.
  • Sie wohnte – so ist sie überzeugt – mit einer Psychopathin in einer WG zusammen.

Nachbarschaftskonflikte können böse enden – das zeigt das Beispiel der jungen Familie in einem Vorort von Bern. Das Paar wurde von einer achtköpfigen Familie tyrannisiert. Mehrere Diskussionen, Beschwerden und Polizeieinsätze später zogen die beiden schliesslich aus.

Kein Einzelfall: Von Streitereien beim Zusammenleben kann auch Jana Zimmer* ein Lied singen. «Meine Mutter hatte wirklich Angst um mich. Sie dachte, dass mich meine Mitbewohnerin plötzlich mit dem Klappmesser attackiert», erinnert sie sich bei Nau.ch.

Sie lebt bis vor ein paar Jahren in einer WG in Bern. Unter anderem mit Leuten, die sie vorher nicht kennt – eine davon: Viktoria*.

«Jeder, der Viktoria zum ersten Mal traf, liebte sie. Am Anfang kamen wir sehr gut miteinander aus, alle meine Kollegen fanden sie nett.» Nach ein paar Wochen stellt sich jedoch heraus, dass die junge Deutsche auch eine andere Seite hat.

«Sagte mir, dass mich meine Familie nicht liebt»

«Sie ging plötzlich nicht mehr arbeiten und war immer zu Hause. Sie war krankgeschrieben wegen psychischer Probleme, doch das erzählte sie mir nicht.»

Damit beginnt der grosse Zoff: «Immer wieder verschwanden Sachen aus meinem Zimmer oder aus dem Kühlschrank.» Die Bernerin beginnt, ihr Zimmer abzuschliessen – doch damit hat sich das Ganze nicht erledigt.

«Viktoria räumte die Küche nach dem Kochen manchmal tagelang nicht auf. Also habe ich mal in den Gruppenchat geschrieben, dass mir eine saubere Küche wichtig ist.» Daraufhin eskaliert die Situation. «Sie schrie mich an und sagte mir, dass mich meine Familie nicht lieben würde.»

«Total gruselig»

Damit nicht genug – mit der Zeit kommen wirre Anschuldigungen hinzu. «Sie warf mir und meinem Mitbewohner vor, wir hätten ihr Schmuck gestohlen und ihn im Keller versteckt.»

Alles, was Jana ihr vorwarf, verdreht sie so, dass sie das Opfer war. «Zum Beispiel behauptete sie plötzlich, SIE müsse wegen MIR ihr Zimmer abschliessen. Total gruselig – jetzt war ich überzeugt, dass Viktoria eine Psychopathin ist.»

Und: «Sie erzählte stolz herum, dass sie jeweils ihren Ex-Freunden oder Kolleginnen nach Streitereien das Auto zerkratzte.» Zimmer bekommt es mit der Angst zu tun, und auch ihr Mitbewohner hat genug. Den beiden gelingt es, Viktoria rauszuschmeissen. Und auch Jana zieht wenig später aus.

Frau meinte, Nachbar spielt Trompete – dabei hatte sie Tinnitus

In beiden Fällen – bei dem Berner Paar und Jana Zimmer – endete der Konflikt damit, dass eine Partei auszog. Dass Personen wegen der Nachbarn kündigen, ist aber laut Fabian Gloor vom Mieterinnen- und Mieterverband «eher selten».

Sehr viele zahlbare Alternativen haben sie wohl auch nicht, da der Wohnungsmarkt angespannt ist. «Oft schliesst man einen Kompromiss.» Auch den umgekehrten Fall – also dass die Verwaltung Mietenden wegen eines Nachbarschaftszoffs kündigt – gebe es nur «gelegentlich».

Hatten Sie auch schon einmal einen nervigen Nachbarn oder eine gruselige Mitbewohnerin?

Klar ist aber: Mietende seien verpflichtet, sich zu benehmen und auf die Nachbarn Rücksicht zu nehmen. «An diese Spielregeln halten sich einige nicht.»

Grund für einen Nachbar-Zoff ist laut Gloor meistens Lärm, dazu gehören Streitereien oder laute Musik. Ein kurioses Beispiel für einen solchen Streit: Eine Frau berichtete, dass ihr Nachbar praktisch die ganze Zeit Trompete spiele. Es stellte sich aber heraus, dass die Frau einen Tinnitus hatte – einen Nachbarn gab es gar nicht.

«Die Pistole gezogen»

Auch Gerüche, zum Beispiel von Zigaretten, können laut Gloor für Unruhe sorgen. Das bestätigt Paul Stämpfli vom Hauseigentümerverband auf Anfrage – und ergänzt als häufige Zoff-Gründe: «Aggressive und bellende Hunde und Drohungen.»

Stämpfli erinnert sich: «Ein Mieter hat wegen einer Streitigkeit im Wohnhaus die Pistole gezogen. Als mich der Vermieter angerufen hat, sagte dieser, dass bereits Bewohner des Miethauses wegen des Mieters ausgezogen seien.»

Aufruf

Haben Sie auch einen schlimmen Nachbarschafts- oder WG-Streit hinter sich? Melden Sie sich unter [email protected]!

*Name von der Redaktion geändert

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Kommentare

User #5958 (nicht angemeldet)

Ich wohne in einer PsychophatenWG, obwohl ich der einzige Bewohner hier bin.

User #2979 (nicht angemeldet)

Gruselig sind die Kommentarspalten auf Mau. Wir sitzen abendlich zusammen in der WG und lesen sie gemeinsam durch.

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