Pussy-Riot-Graffiti: Unbekannte bringen Botschaft zurück
Das Anti-Kriegs-Graffiti der russischen Punkband Pussy Riot in Köniz BE wurde von der Gemeinde entfernt. Nun haben Unbekannte die Botschaft zurückgebracht.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen einem Anti-Kriegs-Graffiti wurden drei Pussy-Riot-Mitglieder in Köniz BE verhaftet.
- Am Tag darauf entfernte die Gemeinde die politische Botschaft wieder.
- Nun haben Unbekannte diese jedoch an derselben Stelle in einem Schild verewigt.
In der Nacht auf Dienstag wurden drei Mitglieder von Pussy Riot in Wabern, einem Teil von Köniz BE verhaftet. Sie wollten ein Anti-Kriegs-Graffiti an eine Mauer sprayen.
Die Russinnen wurden in Handschellen abgeführt, das Graffiti entfernte die Gemeinde bereits am Folgetag. Nun ist die Botschaft aber zurück: Unbekannte haben an derselben Stelle ein Schild angebracht.
Wabern ist um eine Kunstinstallation reicher. Anstatt eines #graffitis hängt aber nun eine schwere Metallplatte, die im Rasen verankert wurde. #Pussyriot pic.twitter.com/lFhhlfMWiC
— Linus Walpen (@LinusWalpen) September 1, 2022
Auf diesem steht weiss auf blau «war», das englische Wort für Krieg, sowie die Kilometerangabe «1728 km». Damit will Pussy Riot die Bevölkerung daran erinnern, wie nahe der Ukraine-Krieg uns ist.
Gemeinde will neues Schild nicht entfernen
Diesmal könnte die Entfernung schwieriger sein: Statt nur aus Farbe besteht das neue Schild aus Metall, das gar im Rasen hinter der Mauer verankert ist. Das neue Motiv dürfte nun länger vor Ort bleiben – auch, weil die Gemeinde es nicht mehr entfernen will.
Gegenüber der «Berner Zeitung» sagt der für Strassen und Verkehr zuständige Gemeinderat Christian Burren: «Ich werte die Aktion mittlerweile nicht mehr als politisch motiviert, sondern als Provokation von Unbekannten.» Die Gemeinde wolle sich nicht auf ein Katz-und-Maus-Spiel einlassen.