Putin wollte Joe Ackermann als Top-Banker

Shannon Hughes
Shannon Hughes

Zürich,

Joe Ackermann ist ehemaliger Chef der Deutschen Bank. Der Ex-Top-Banker hat beste internationale Beziehungen. Auch Wladimir Putin soll das aufgefallen sein.

Joe Ackermann
Joe Ackermann hat eine langjährige Banker-Karriere hinter sich. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Ackermann ist Ex-Banker mit einem weltweiten Netzwerk und hat vieles erlebt.
  • Der Schweizer war von 2002 bis 2012 Chef der Deutschen Bank - nun kommt seine Biografie.
  • Darin schreibt er, dass Wladimir Putin ihn als Finanzchef wollte - Ackermann sagte ab.

Josef «Joe» Ackermann (76) hat im Bank-Wesen alles erlebt. Heute ist der ehemalige Chef der Deutschen Bank ein weltweit vernetzter Multimillionär. Mit einer Villa am Zürichsee.

Mit der «Bild»-Zeitung hat der Schweizer Ackermann über seine Karriere und über seine neue Biografie «Mein Weg» gesprochen. Der Ex-Top-Banker verfolgt das Weltgeschehen noch immer – und macht sich Sorgen.

Auch wegen Wladimir Putin.

Sorgen um Putin und USA

Aktuell beschäftigt Ackermann der Ukraine-Krieg und Putins Machtambitionen. «Putin geht es um Macht, nicht um das Wohl seines Volkes. Wir müssen alles daran setzen, dass Russland nicht gewinnt», sagt er. Auch er selbst habe die Lage zu spät begriffen.

Dann offenbart Ackermann, dass ihm Putin einmal die Leitung des russischen Staatsfonds anbot: «Ich lehnte höflich ab...»

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Doch auch wenn Ackermann den Blick in die USA schwenkt, hat er Bedenken. Da würden zwei alte Männer «mit klaren Defiziten und grössten Herausforderungen» um die Präsidentschaft ringen. China/Taiwan, der Mittlere Osten, die Ukraine und Russland seien einige dieser Herausforderungen. Ackermann betont, dass die Finanzmärkte zwar aktuell noch nicht betroffen seien.

Aber: «Wir leben im Moment noch etwas in der blauäugigen Vorstellung, dass die Dinge unter Kontrolle sind. Aber es kann jederzeit eskalieren.»

Finanzkrise und Gier

Ackermann spricht auch über schwierige Themen seiner Vergangenheit. Er gibt zu, Fehler gemacht zu haben – einschliesslich der Manipulationen am Banken-Leitzins «Libor».

Ein weiteres Manko waren die sogenannten «Derivate». Papiere mit wertlosen Immobilienkrediten, die dann 2008 zur weltweiten Finanzkrise führten. Auch die Deutsche Bank machte Profit damit. Ackermann bezeichnet dies als den «schwarzen Flecken» auf seiner Karriere bei der Deutschen Bank.

Ackermann gesteht ein, dass er mit solchen Investment-Geschäften die Gier nach Deutschland gebracht hat. Damit soll die Deutsche Bank aber zum internationalen Player aufgestiegen sein.

Ex-Top-Banker Ackermann verrät, worin er heute investiert

Und wo investiert ein langjähriger Top-Banker nach seiner Karriere? «Hightech-Bereiche in den USA, da wird heute im Gegensatz zur Dotcom-Krise 2002, nicht mehr nur in Fantasy investiert. Wenn sie die jüngsten Entwicklungen sehen, etwa bei Nvidia – das ist schon beeindruckend. Und da bin ich auch dabei.»

Kommentare

User #1265 (nicht angemeldet)

Joe war Artillerie Offizier und Schweizer.

User #5788 (nicht angemeldet)

Der Prototyp des arroganten und abgehobenen Bankers.

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