Quickline mit weniger Umsatz – Überregionale Expansion geplant
Der Kabelnetzverbund Quickline hat im Geschäftsjahr 2021 weniger umgesetzt. Das Unternehmen will regional mit TV- und Internet-Diensten stark werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Umsatz von Quickline ist im Jahr 2021 leicht zurückgegangen.
- Der Kabelnetzverbund will sich jetzt in regionalen Gebieten stärker etablieren.
- Quickline arbeitet mit der Infrastruktur der Swisscom zusammen.
Insgesamt erwirtschaftete Quickline mit 24 Kabelnetzbetreibern 2021 einen Umsatz von 245 Millionen Franken. Das sind rund 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr.
Der Umsatzrückgang wird mit dem starken Wettbewerb im Telekommunikationsmarkt, pandemiebedingten Einschränkungen und strukturellen Trends begründet. Zum Gewinn machte Quickline in einer Mitteilunge vom Mittwoch keine Angaben.
Beim TV Streaming konnte die Zahl der Kunden um 16 Prozent auf rund 67'300 gesteigert werden. Dies sei vor allem durch den Ausbau des Angebots und neue Partnerschaften erreicht worden. Im Gegenzug ging aber die Zahl der linear TV schauenden Kunden im fast gleichen Umfang zurück.
Dienste sind vor allem im Mittelland und im Wallis verfügbar
Die Zahl der Mobilfunk-Abos stieg um knapp 13 Prozent auf 77'600. Bei den Festnetz-Kunden stand ein Minus von 0,8 Prozent auf rund 111'000 zu Buche. Die Zahl der Internet-Kunden stagnierte auf dem Vorjahresniveau.
Derzeit sind die Dienst von Quickline vor allem im Mittelland und im Wallis verfügbar. Damit würden 10 bis 15 Prozent der Schweizer Haushalte erreicht. Das Einzugsgebiet soll demnächst deutlich erweitert werden, wie CEO Frédéric Goetschmann bei einer Telefonkonferenz sagte.
Zum genauen Zeitplan der überregionalen Angebotsausweitung machte er keine näheren Angaben. Neue Orte würden schrittweis hinzugefügt. Durch diese Dosierung soll die Qualität sichergestellt und eine Überlastung der Kapazitäten verhindert werden. Langfristig will Quickline zum nationalen Komplettanbieter werden.
Quickline greift auf Infrastruktur von Swisscom zu
Schon heute könnten Quickline-Kunden bei einem Wohnortswechsel ihr Abo mitzügeln. Dies sei unabhängig von der Art des Anschlusses möglich, da Quickline auf die Infrastruktur von Swisscom zurückgreift, betonte Goetschmann weiter.
Im Herbst 2021 stieg Quickline zudem in dem Strommarkt mit einer sogenannten Smart-Meter-Lösungen ein. Damit können Energieversorgungsunternehmen Strom, Wasser, Gas und Fernwärme intelligent steuern. Das Angebot richte sich vor allem an kleine Energieversorger, die solche Lösungen nicht selber entwickeln könnten.
Angestossen und mitentwickelt wurde die Lösung auch von kleinen Energieversorgern, die auch Anteile an Quickline halten. Das Angebot versteht der Firmen-Chef als «Eintrittskarte» in den Energiemarkt. Aufbauend darauf könnte bald ein ganzes Ökosystem an Energie-Lösungen folgen. Damit leiste man auch einen Beitrag für die Energiewende, betonte Goetschmann.