Räumung Munitionslager Mitholz: Wallis könnte Verbindung verlieren

Das Munitionslager in Mitholz BE ist dank seiner scharfen Munition für die Bewohner nicht mehr tragbar. Auch die Politik will nun endlich Lösungen präsentieren.

eidgenössisches departement für verteidigung, bevölkerungsschutz und s
Die Explosionsstelle des Munitionslagers in Mitholz BE. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Munitionslager Mitholz soll geräumt werden. Dazu gibt es mehrere Varianten vom VBS.
  • Bei der Räumung soll die Verbindung zwischen dem Wallis, Kandersteg und Frutigen bestehen.
  • Dazu soll eine zweispurige Strasse um die Gefahrenzone herum gebaut werden.

Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) schreibt folgendes. «Es hat sich gezeigt, dass die Sprengstoffe in der untersuchten Munition noch voll sprengfähig sind. Die Explosionsübertragung von einem Munitionsstück auf ein danebenliegendes kann mindestens teilweise erfolgen.»

SVP-Nationalrat Franz Ruppen hat im Juni 2019 eine Interpellation dazu eingereicht. Der Bundesrat geht in der Stellungnahme davon aus, dass bei der Räumung die Verkehrsverbindungen einige Wochen unterbrochen würden. «Beziehungsweise je nach getroffenen Schutzmassnahmen während der Arbeiten über eine längere Zeit gesperrt werden.»

Zweispurige Strasse um die Gefahrenzone

CVP-Ständerat Beat Rieder und weitere Parlamentarier fordern eine Sicherstellung des Verkehrs zwischen Kandersteg, Frutigen und dem Wallis. Eine zweispurige Strasse soll um die Gefahrenzone gebaut werden. Laut dem Walliser Boten, soll der Bundesrat dies nicht in Betracht ziehen.

Die gefährdete Verbindung von Kandersteg nach Frutigen sei der Regierung durchaus bewusst. Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport habe dazu eine Arbeitergruppe gestellt. Ein zentrales Element sei die Sicherheit des Schienen- und Strassenverkehrs.

Mitholz Explosion 1947
Mitholz nach der Explosion 1947. - zvg

«Zudem plant der Kanton Bern eine Notumfahrung.» Diese soll im Ereignisfall den Zugang nach Kandersteg und die Ver­bindung ins Wallis gewährleisten. «Der Bundesrat erachtet es ­daher nicht als notwendig, unverzüglich eine doppelspurige Ersatzstrasse zu realisieren.»

Kleine Kammer ist dafür

Am Donnerstag wurde die Motion über die zweispurige Strasse in der Kleinen Kammer angenommen. Nun muss der Nationalrat entscheiden. «Ohne Massnahmen drohe ein Verkehrschaos und ökonomischer Schaden», sagte Rieder gemäss dem «Walliser Boten».

«Die Räumung des Munitionsdepots kostet Hunderte Millionen Franken. Da fällt eine zweispurige Strasse über wenige Kilometer nicht ins Gewicht.»

granate
Eine Granate im Berginnern beim ehemaligen Munitonslager Mitholz. - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport sagt dazu: «Die Auswirkungen auf Strasse, Autoverladung und Zugsverkehr hängen von der jeweiligen Variante ab. Diese werden bis im Sommer 2020 vertieft geklärt. Es ist unser Ziel, die Sicherheit der Verkehrsverbindungen nach Kandersteg und ins Wallis möglichst ohne ­Einschränkungen zu gewährleisten.» Die Bewohnenden können sich im Anfangs 2020 zu den Varianten äussern.

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