Reduktion der Restwassermengen hatte nicht den erhofften Effekt

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Bern,

Gelockertes Abflussregime für Wasserkraftwerke bringt weniger Strom und schadet Fischen.

Wasserkraftwerk am Speichersee Zervreila - Keystone
Wasserkraftwerk am Speichersee Zervreila. (Symbolbild) - Community

Das gelockerte Abflussregime für Wasserkraftwerkbetreiber im vergangenen Winter hatte eine geringere Wirkung als erhofft. Die Stromproduktion erhöhte sich nur um 26 statt wie geschätzt 150 Gigawattstunden. Gleichzeitig konnten sich gefährdete Fischarten weniger gut fortpflanzen.

Dies sind die Hauptaussagen einer vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) durchgeführten Studie, die am Donnerstag publiziert worden ist. Sie basiert auf einer Umfrage bei den Kantonen. Der Bund sprach selbst von einem «durchzogenen Bild».

Der Bundesrat hatte vor gut einem Jahr die Verordnung über die befristete Erhöhung der Stromproduktion in Kraft gesetzt. Von Oktober 2022 bis Ende März 2023 waren die Betreiber von bestimmten Wasserkraftwerken verpflichtet, die Restwassermengen zu reduzieren, damit mehr Wasser für die Stromproduktion zur Verfügung stand. Damit sollte die Versorgungssicherheit der Schweiz gestärkt werden.

Auswirkungen auf Umwelt und Produktion

Aufgrund der zeitlichen Beschränkung hatte der Bundesrat die Auswirkungen dieser Massnahme auf die Umwelt damals als vertretbar und im Vergleich zum volkswirtschaftlichen Nutzen als verhältnismässig eingestuft. Die Evaluation ergab nun aber, dass die Stromproduktion weniger stark erhöht werden konnte als erwartet. Sie erhöhte sich demnach insgesamt um 26 Gigawattstunden (GWh). Geschätzt worden war eine Mehrproduktion von 150 GWh.

Für die grosse Differenz sieht der Bund mehrere Gründe. So hätten einige Wasserkraftwerke die Verordnung aus technischen Gründen nicht umsetzen können. Bei Kraftwerken in Grenzregionen hätten die ausländischen Behörden die Massnahme zudem nicht unterstützt.

Ursachen und Umweltauswirkungen

Weiter sei die Massnahme einen Monat weniger lang als geplant umgesetzt. Schliesslich habe im Winter 2022/2023 eine kleinere Restwassermenge als angenommen zur Verfügung gestanden. Die Trockenheit habe mancherorts vermutlich negative Auswirkungen auf die Stromproduktion gehabt.

Einen negativen Effekt hatten die reduzierten Restwassermengen gemäss der Studie auf die Umwelt. In 8 von 15 analysierten Flüssen oder Bächen habe die Fortpflanzung von Fischen gelitten. Betroffen gewesen seien auch gefährdete Flussfische Nase und Äsche.

Allerdings ist gemäss der Untersuchung davon auszugehen, «dass erst bei einer langfristigen Anwendung der Regelung, irreversibel geschädigt worden wäre». Eine Bilanz im Detail sei aufgrund des vorliegenden Datenmaterials nicht möglich.

Kommentare

User #1410 (nicht angemeldet)

Aha, aber die Berechnungen von Luft, Wasser und Wind als Ersatz für den Dreckigen Atom-Strom und Strom Anstelle von Öl sollen stimmen.....!? Wenn sie es nicht mal schaffen das bisschen mehr Wasserkraft zu berechnen. Ich meine 26 GWh anstelle von 150 GWh sind nicht einfach eine kleine Abweichung. Das ist gaaasnz weit daneben....

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