Reformierte Kirchgemeinden der Stadt entscheiden über Fusion
Berns reformierte Kirchgemeinden könnten bald zu einer einzigen verschmelzen. Die Entscheidung steht bevor.

Die reformierten Kirchgemeinden der Stadt Bern entscheiden in den kommenden Wochen, ob sie sich zu einer einzigen Kirchgemeinde zusammenschliessen wollen. Den Anfang macht an diesem Sonntag (2. März) die Kirchgemeindeversammlung Heiliggeist.
Heute existiert eine Doppelstruktur. Zum einen gibt es die Gesamtkirchgemeinde Bern, die Eigentümerin aller kirchlichen Liegenschaften ist, die Kirchensteuer einnimmt und den Kirchgemeinden die benötigten Mittel zur Verfügung stellt.
Anderseits gibt es elf Kirchgemeinden. Sie sind rechtlich selbständig, faktisch aber abhängig von der Gesamtkirchgemeinde.
Zukunftsvision: Eine zweisprachige Super-Kirche
Neu soll es eine einzige, zweisprachige Kirchgemeinde mit Kirchenkreisen geben. Ziel ist es, den Verwaltungsaufwand zu senken und damit über mehr Ressourcen für die Arbeit in den Quartieren zu verfügen. Die Durchführung stadtweiter Angebote soll erleichtert werden.
Damit die Fusion zustande kommt, müssen die Gesamtkirchengemeinde und mindestens neun Gemeinden zum Fusionsvertrag ja sagen. Lehnt eine Gemeinde abwählt sie den Alleingang – Für Personal Finanzen und Gebäude müsste sie künftig selber sorgen.
Kommt der Zusammenschluss zustande, soll Mitte 2026 der neue Kirchgemeinderat als Exekutivorgan gewählt werden. Die Fusion soll auf Anfang 2027 umgesetzt werden.
Alleingang oder Gemeinschaft?
Insgesamt zählen sich rund 46'000 Mitglieder zur reformierten Kirche in der Stadt Bern. Die Gesamtkirchgemeinde (GKG) beschäftigt rund 250 Mitarbeitende. Sie verfügt über 40 Liegenschaften und über ein Jahresbudget von rund 35 Millionen Franken.
Die einzelnen Kirchgemeinden entscheiden an Kirchgemeindeversammlungen. Auf Stufe GKG ist am 18. Mai eine Urnenabstimmung vorgesehen.