Haft

René Benko muss in U-Haft

Der ehemalige österreichische Immobilieninvestor René Benko muss in Untersuchungshaft. Diese Entscheidung teilte das Landgericht in Wien am Freitag mit.

benko geld signa
René Benko ist Gründer der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ehemalige österreichische Immobilieninvestor René Benko muss in Untersuchungshaft.
  • Er wird verdächtigt, im Insolvenzverfahrens Vermögenswerte verheimlicht zu haben.

René Benko, der Gründer der insolventen Signa-Gruppe war am Vortag in Innsbruck festgenommen worden. Als Gründe für die Haft nannte eine Sprecherin des Gerichts «Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr».

Die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) verdächtigt den 47-Jährigen, im Rahmen seines persönlichen Insolvenzverfahrens Vermögenswerte gegenüber Gläubigern und Behörden verheimlicht zu haben. Dabei geht es um Geld aus einer Familienstiftung sowie um teure Uhren und Waffen. Vor dem Landgericht in Wien habe Benko keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht, teilte die Sprecherin mit.

Gegen Benko laufen in Österreich, Deutschland und Italien eine Reihe von Ermittlungen, unter anderem wegen mutmasslichen Betrugs, Untreue und Bankrotts. Sein Anwalt hat die Vorwürfe bestritten.

Benko täuschte Investoren durch eine Art Geldkarussell

Die WKStA verdächtigt Benko unter anderem, Signa-Investoren durch eine Art Geldkarussell getäuscht zu haben. So habe er die Geldgeber mit dem Hinweis auf eigenes finanzielles Engagement zu Zahlungen verlockt.

Benko
René Benko persönlich hat Schulden von zwei Milliarden Euro. - keystone

Die Beträge der Investoren habe er teils durch Überweisungen über mehrere Unternehmen hinweg am Ende als seinen eigenen Beitrag zur Kapitalerhöhung ausgegeben, so die WKStA. Laut Behörde wurde auch eine italienische Villa der Signa-Gruppe an eine Familienstiftung im Umfeld von Benko ohne ausreichende Bezahlung verschoben.

Der Unternehmer, der zu seinen Glanzzeiten als mehrfacher Milliardär galt, hatte mit seiner Signa-Gruppe ein grosses Portfolio aufgebaut, zu dem auch die deutschen Kaufhausgruppen KaDeWe und Galeria sowie der Elbtower in Hamburg gehörten.

Benko war Mitbesitzer der Warenhauskette Globus

In der Schweiz ist Benko vor allem als früherer Mitbesitzer der Warenhauskette Globus bekannt. Diese ist letzten Herbst an seinen thailändischen Partner Central Group übergegangen. Nicht Teil der Transaktion waren die Globus-Immobilien. Diese bleiben vorerst je zur Hälfte im Besitz von Central Group und Signa.

Verfolgst du das Drama um den Fall von René Benko?

Im Zuge steigender Zinsen, Energiepreise und Baukosten brach das verschachtelte Firmenkonstrukt zusammen. Gläubiger haben insgesamt rund 2,4 Milliarden Euro von Benko gefordert. Das Insolvenzgericht hat von dieser Summe jedoch bislang nur 47 Millionen Euro anerkannt.

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Kommentare

User #5789 (nicht angemeldet)

Wenn sich einer 2,4 Milliarden Euro ergaunern kann, muss man ihn eigentlich als Genie bezeichnen. Wen er sich wohl zum Vorbild genommen hat?

Huldrych Ammann

Allein die unvorstellbare, komplett undurchsichtige Firmenstruktur deutet auf eine enorme kriminelle Energie. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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