Roboter in der Pflege sollen Personal unterstützen, nicht ersetzen
Im Gesundheitswesen sollen mehr Roboter integriert werden. Diese sollen das Pflegepersonal entlasten und gesundheitliche Probleme vermindern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Konferenz «Medical Robotics Week 2021» diskutierte über Roboter in der Pflege.
- Dabei wurde beschlossen, dass im Gesundheitswesen mehr Roboter integriert werden sollen.
- Dieses sollen aber das Personal unterstützen und nicht ersetzen.
Mit der Lebenserwartung steigt auch die Zahl pflegebedürftiger Menschen. Doch aus wirtschaftlichen Gründen werden Personalbestände niedrig gehalten. Sind Roboter der Ausweg?
Roboter sollen Pflegende unterstützen, nicht ersetzen, hiess es an einem Kongress in Basel. Im Gesundheitswesen haben Roboter Konjunktur - in der Präzisionschirurgie beispielsweise.
Roboter sollen in Krankenpflege integriert werden
Eine Sparte, in der Roboter aber noch in den Kinderschuhen stecken, ist die Alten- und Krankenpflege. Das hiess es am Freitag an einem Online-Medienanlass im Anschluss an die internationale Konferenz «Medical Robotics Week 2021» in Basel.
Die Vorstellung vom Terminator im Schwesterngewand wurde zurechtgerückt: Roboter sollen Pflegende - Profis und Familienangehörige - unterstützen, nicht ersetzen. Rückenbeschwerden vom Heben von Patienten sind beispielsweise bei Pflegepersonal weit verbreitet und sorgen für lange und kostspielige Arbeitsausfälle. Roboter können das verhindern.
Als Beispiel wurde ein in Basel entwickeltes Gerät mit dem Namen «The Flow» demonstriert. Dieses hält gleichsam wie ein Marionettenspieler mit von der Decke hängenden Kabeln Gehbehinderte aufrecht und begleitet sie durch den Raum. Mit dieser einfachen Form des Exoskeletts können Gehbehinderte sogar Exergames spielen - Turnspiele auf Plattformen mit Bildschirmunterstützung.
Denn Roboter in der Pflege sollen nicht nur nützlich, erschwinglich und leicht in den Alltag zu integrieren sein. Sondern auch der Interaktion mit Patienten dienen. Dazu gehören auch Spass und Einfühlungsvermögen, wie Professor Georg Rauter von der Abteilung Biomedical Engineering der Universität Basel betonte.
Pflegepersonal soll in Entwicklung integriert werden
Die zentrale Herausforderung bei der Robotik in der Pflege sei das Kurzschliessen von Forschung, Technik und klinischer Anwendung. Das sagte Professor Sabina De Geest, Leiterin des Instituts Pflegewissenschaft in Basel.
Bei der Entwicklung von «The Flow» beispielsweise sei Pflegepersonal eng in den Entwicklungsprozess miteinbezogen worden: Wie sieht der Pflegealltag aus? Was wird benötigt? Und wie wird es am ehesten bewerkstelligt?
«Wir benötigen unbedingt mehr neue Technologien in Spitälern, um die bestmögliche Pflege zu gewährleisten.» So schloss De Geest die Medienkonferenz. «Aber Pflegende müssen sich aktiv in die Entwicklung und Anwendung einbringen».