Rocker gehen vor Berner Gericht aufeinander los

In Bern findet heute Dienstag der zweite Prozesstag für mehrere Rockergruppen statt. Schon gestern eskalierte es – die Polizei setzte Wasserwerfer ein.

Schon in den frühen Morgenstunden ging es an Tag zwei ähnlich weiter: Vor dem Gerichtseingang sind Mitglieder der Hells Angels mit Bandidos-Mitgliedern zusammengestossen.

Kurz darauf versammelten sich erneut mehrere hundert Mitglieder der Hells Angels auf der Berner Schützenmatte.

Als die Angeklagten ins Gerichtsgebäude gingen, kam es unter den verfeindeten Gruppen zu einer Auseinandersetzung. Die Polizei ging dazwischen, wie Polizeisprecherin Isabelle Wüthrich Medieninformationen am Dienstagmorgen auf Anfrage bestätigte.

«Es scheinen deutlich mehr Hells Angels zu sein als noch gestern», sagt ein Nau.ch-Reporter vor Ort. «Hinzu kommen einzelne Vertreter der Broncos. Die Polizei ist erneut mit einem Grossaufgebot vor Ort.» Auch der Verkehr in der Innenstadt ist wieder lahmgelegt.

Auch im Gerichtssaal gab es Zoff, wie verschiedene Medien berichten. Demnach wurden einige Angeklagten gar aus dem Gebäude gebracht, weshalb sich der Prozessbeginn verzögert.

Schon gestern Montag gab es in Bern Auseinandersetzungen. So kam es zu Steinwürfen zwischen «Hells Angels» und «Bandidos». Die Hells Angels haben plötzlich ihren Sektor verlassen und eine Runde um den Gebäudekomplex gedreht.

Dann griffen sie die Bandidos von der Berner Schützenmatte her an. Die Polizei setzte Reizgas und Gummischrot ein, um die Gruppen wieder auseinanderzubringen.

Kurz vor dem Mittag knallt es aber erneut. Nachdem der Prozess unterbrochen wurde, kam es vor dem Gerichtsgebäude erneut zu Auseinandersetzungen. Die Polizei setzt Wasserwerfer und Tränengas ein.

Hintergrund für den Prozess ist ein Vorfall aus dem Jahr 2019. Damals eskalierte ein Streit zwischen drei Rockergruppen in Belp BE. 22 Personen sind angeklagt, zwei Männern wird gar versuchte vorsätzliche Tötung, eventuell schwere Körperverletzung vorgeworfen.