Roger Köppel besucht die Universität Basel

Brendan Bühler
Brendan Bühler

Basel,

Gestern Mittwoch fand die Weltwoche-Diskussion der Universität Basel ihr Ende. Angestossen wurde die Debatte von einem geplanten Gratis-Weltwoche-Verbot.

Das Podium in der Aula der Universität Basel.
Das Podium in der Aula der Universität Basel. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • In und um die Uni Basel wurde über ein mögliches Gratis-«Weltwoche»-Verbot gestritten.
  • Mit einer Podiumsdiskussion gestern Abend wurde das Thema abgeschlossen.

Die Aula der Universität Basel war gestern Mittwochabend gut gefüllt, bis auf die hinteren Sitzplätze. Es wurde zum Podium über das Thema universitäre Freiheit und mediale Verantwortung geladen. Teil nahm unter anderem SVP-Nationalrat und Weltwoche-Verleger Roger Köppel. Nebst vielen jungen Gesichter, die wahrscheinlich Teil der Studentenschaft waren, hatte es auch einige ältere Menschen im Publikum.

Organisiert wurde der Anlass von der Studentischen Körperschaft (Skuba) in Folge der Debatte um die Gratis-Auflage der Weltwoche an der Universität.Teile der Skuba empfinden Inhalte und manche Titelseiten des Magazins als diskriminierend, rassistisch oder verletzend.

Köppel mit grösstem Redeanteil

Beim Podium fand die Geschichte ihr Ende. Nebst Köppel sassen Düzgün Dilsiz, Initiant des Verbot-Vorschlags, und Markus Wild, Professor für theoretische Philosophie, auf der Bühne. Von Anfang an wurde klargestellt, dass nicht über konkrete Weltwochen-Inhalte diskutiert werden sollte, sondern über die grosse Frage.

Roger Köppel umringt von Diskussionswilligen.
Roger Köppel umringt von Diskussionswilligen. - Nau.ch

Dies gelang aber nicht. Gefühlt hatte Köppel den mit Abstand grössten Redeanteil und nutzte ihn, um die seiner Meinung nach pluralistische Ausrichtung seiner Zeitung zu betonen. Er sah sich gar als selbst als Opfer von Diskriminierung, was im Publikum sicht- und hörbar für Irritation sorgte. 

Dilsiz hingegen sah sich der Aufklärungsarbeit verschrieben. Gleich zu Beginn legte er seine Sicht der Dinge offen und versuchte nochmals, seine Motivation zu begründen. Er fühle sich diskriminiert von der Weltwoche, und niemand sollte sich diskriminiert fühlen. Zudem haben Medien seiner Meinung nach falsch über die Frage berichtet. Er hat wegen eines Berichtes der «Basler Zeitung» den Presserat eingeschaltet. Ein Urteil steht aus. 

Frage ungeklärt

Zwar wurde ansatzweise versucht, die Frage nach medialer Verantwortung zu klären, doch kam es zu keinen wirklichen Ergebnissen. Während Dilsiz und Wild eine Doppeldeutigkeit bei den Weltwoche-Covers sahen, die heikel sei, verwies Köppel an den «mündigen» Bürger, der die Titelseiten einschätzen könne. Zudem sei die «andere Sicht» auf den «Mainstream» wichtig – und die Weltwoche habe sie.

Wild warf ein, dass jedoch die Weltwoche einen Mainstream kreiere, die nicht per se der Wahrheit entsprechen würden. Das Narrativ der linken Uni sei ein Beispiel dafür.

Die Teilnehmer waren am Ende zufrieden. Köppel: «Gute Diskussion, gutes Niveau und Offenheit.» Die Gedanken hinter dem geplanten Verbot sind für ihn dennoch nicht nachvollziehbar. Dilsiz zeigte sich ebenfalls zufrieden: «Es war ein gutes, sachliches Gespräch.» Die Angelegenheit sei für ihn vorerst auf Eis gelegt, es gebe andere Prioritäten.

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