Roger Köppel und SRF Chefredaktor geben sich schon wieder Saures

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Zürich,

Schon wieder geraten sich SRF-Chefredaktor Tristan Brenn und SVP-Nationalrat Roger Köppel in die Haare. Grund: Ein «zu unkritisches» Interview mit HC Strache.

SRF Roger Köppel
SRF Chefredaktor Tristan Brenn (l.) und Weltwoche-Chefredaktor Roger Köppel (r.) geben sich rund um den Ibiza-Gate schon wieder Saures. - Keystone/SRF/Youtube

Das Wichtigste in Kürze

  • SRF-Chefredaktor Tristan Brenn und Weltwoche-Verleger Roger Köppel streiten sich wieder.
  • Grund ist wieder der Ibiza-Gate: Köppel hat ein Interview mit HC Strache publiziert.
  • Laut Brenn ist das Interview völlig unkritisch, Köppel hingegen kritisiert SRF.

Keine zwei Wochen ist es her, seit sich die beiden Chefredaktoren von SRF und Weltwoche ordentlich Saures gaben. Roger Köppel kritisierte den SRF-Chef Tristan Brenn für das Bejubeln von «schwerkriminellen Abhör- und Geheimfilm-Methoden». Hintergrund war das Ibiza-Video um den österreichischen Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache.

Nun hat der SVP-Nationalrat in seiner Weltwoche das «weltweit erste Interview» mit Strache geführt, wie es Köppel selber bezeichnet. Drei Seiten füllt es in der aktuellen Ausgabe und wurde angeblich am Telefon geführt. Das Interview gab nun Tristan Brenn Anlass zur Kritik.

Roger Köppel der Unterwerfung beschuldigt

Brenn teilte das Weltwoche-Interview auf Twitter und hält fest: «Keine einzige kritische Frage.» Doch er glaubt noch mehr darin zu erkennen. Köppel's Interview mit Heinz-Christian Strache sei «an Devotheit nicht zu überbieten.» Diese Unterwürfigkeit glauben auch andere zu erkennen, wie die angeregte Twitter-Diskussion zeigt.

«Wenn zwei Brüder im Geiste sich finden», schreibt ein User. Ein anderer glaubt gar, das Interview sei vom Ex-Vizekanzler geschrieben und der Weltwoche gratis angeboten worden.

Doch der SVP-Nationalrat erhält auch Unterstützung. So schreibt ein weiterer User, die Aussagen von Brenn seien «beschämend».

SRF-Chef als «Oberschiedsrichter»

Köppel liess sich nicht auf die Twitter-Diskussion ein. Wie er gegenüber Nau jedoch erklärt, stellt er die Kritik in Frage. Herr Brenn sehe sich offenbar als «Oberschiedsrichter im Schweizer Journalismus.» Der SVP-Exponent fragt sich: «Ist das sein Job?»

Roger Köppel Abstimmung
Wurde Roger Köppel tatsächlich rausgeschmissen? - Keystone

Ungeachtet dessen hätte der SRF-Chefredaktor seinen Standpunkt in der Weltwoche vertreten können. Während er sich «nicht erinnern kann, wann ich zum letzten Mal im Schweizer Fernsehen meinen Standpunkt vertreten konnte.»

Für Köppel steht fest: Das Interview mit HC Strache ist ein Triumph. «Die Weltwoche hatte weltweit das erste Interview mit dem österreichischen Ex-Kanzler. Was das Schweizer Fernsehen nicht hingekriegt hat, trotz erheblich grösserem Personalbestand.»

Kommentare

Weiterlesen

b
213 Interaktionen
Schokolade

Mehr aus Stadt Zürich

4 Interaktionen
Beat Feuz Langlauf Auto
13 Interaktionen